Wenn das Kind Putzmittel trinkt und Tabletten kostet

Bunte Flüssigkeiten wie Reinigungs- und Spülmittel ziehen Kinder magisch an. | Foto: Foto: panthermedia.net/belchonock
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  • Bunte Flüssigkeiten wie Reinigungs- und Spülmittel ziehen Kinder magisch an.
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BEZIRK. Kleine Kinder sind neugierig. Im eigenen Haushalt finden sich die unterschiedlichsten Gefahren für Vergiftungen. Besonders auffallende Flaschen mit attraktiven farbigen Flüssigkeiten haben es Kleinkindern angetan und sind oft auch leicht zugänglich.

Schwer zu erkennen

„Nicht immer ist es ganz leicht zu erkennen, dass sich ein Kind vergiftet hat und vor allem womit“, beschreibt Assistenzarzt Dieter Hamedinger von der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Landes-Krankenhaus Rohrbach. Der Experte ist auch hygienebeauftragter Arzt im LKH Rohrbach und weiß: „Bei Eltern sollten die Alarmglocken klingeln, wenn das Kind von einem üblen Geschmackserlebnis erzählt, mit einer leeren Packung ankommt oder stark gerötete Schleimhäute der Augen und Lippen aufweist.“ Bei bestimmten Substanzen wie Alkohol, Lösungsmitteln, Kosmetika oder Tabak kann starker Mundgeruch einen Hinweis geben. „Weitere Zeichen einer Vergiftung können plötzliche Verhaltensänderungen sein, zum Beispiel Müdigkeit, Erregung, Zittern, Unsicherheit beim Gehen, Speichelfluss, krampfartige Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Schwindel, Bewusstseinstrübung, Apathie“, erklärt Hamedinger.

Rasch viel trinken

Bei einer Vergiftung ist es besonders wichtig, das Kind viel Wasser trinken zu lassen, um die giftige Substanz zu verdünnen. „Sind noch Reste des Eingenommenen im Kindermund, sollten diese mit einem Finger aus dem Mund gewischt werden. Rufen Sie ärztliche Hilfe über den Notruf 144 bzw. 141 und nehmen Sie alle vermuteten Reste des Eingenommenen mit zum Arzt. Geben Sie dem Kind vor allem keine Milch oder kohlensäurehaltigen Getränke zu trinken. Lassen Sie das Kind nicht gezielt erbrechen. Beobachten Sie Atmung und Kreislauf“, sagt der Experte.

Tipps zur Vermeidung einer Vergiftung:

• Medikamente gehören in einen verschließbaren Hausapotheken-Schrank. Auch Putz-, Spül- und Waschmittel sollten verschlossen aufbewahrt werden.
• Chemikalien sollten kindersichere Verschlüsse haben – niemals in Lebensmittelverpackungen umfüllen.
• Kinder können alles finden, was im Abfalleimer landet.
• Die Handtasche kindersicher machen: Wenn sie vom Kind durchwühlt wird, sollte es weder Parfüm noch Zigaretten oder Arzneimittel finden.
• Zigarettenstummel und -packungen auf keinen Fall offen herumliegen lassen. Schon kleinste Tabakreste können beim Kind Vergiftungen hervorrufen.
• Alkohol immer in verschließbaren oder für das Kind unerreichbaren Schränken aufbewahren. Schon geringe Mengen Alkohol sind für Kleinkinder sehr gefährlich.
• Verzichten Sie auf giftige Pflanzen in Haus, Garten oder auf dem Balkon (z.B. Arnika, Aronstab , Bilsenkraut, rohe grüne Bohnen, Christusdorn, Dieffenbachia, Eibe, Eisenhut, Fingerhut, Goldregen, Herbstzeitlose, Kakteen (mit giftigen Stacheln), Lupine, Maiglöckchen, Narzisse, Oleander, Rizinus, Mohn, Schierling, Stechapfel, Tollkirsche, Weihnachtsstern, Wiesen-Bärenklau, Zaunrübe, grüne und unreife Kartoffeln, grüne, unreife Tomaten)

• Kosmetika wie Nagellack und -entferner, Parfüm, Haarfestiger, Körperspray, Hautpflegemittel werden häufig für Kinder leicht zugänglich aufbewahrt. Schon das Einatmen der Gase kann Vergiftungserscheinungen hervorrufen.
• Minibatterien können von Kindern verschluckt werden. Hochgiftige Chemikalien können freigesetzt werden.

Bunte Flüssigkeiten wie Reinigungs- und Spülmittel ziehen Kinder magisch an. | Foto: Foto: panthermedia.net/belchonock
" Zeichen einer Vergiftung können plötzliche Verhaltensänderungen sein", sagt Dieter Hamedinger, Assistenzarzt am LKH-Rohrbach. | Foto: Foto: gespag
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