Mehr Freiwillige, jedoch weniger Stunden pro Freiwilligen: Rotes Kreuz zog Bilanz

Bezirksrettungskommandant Johannes Raab, Bezirkshauptfrau und Bezirksstellenleiterin Wilbirg Mitterlehner und Dieter Fuchs (Öffentlichkeitsarbeit).
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  • Bezirksrettungskommandant Johannes Raab, Bezirkshauptfrau und Bezirksstellenleiterin Wilbirg Mitterlehner und Dieter Fuchs (Öffentlichkeitsarbeit).
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BEZIRK (anh). Zuwachs hat die Bezirksstelle Rohrbach des Roten Kreuzes in der Garage bekommen: Ein neuer Mannschaftstransportwagen, der gleichzeitig auch als Einsatzleiterfahrzeug fungieren wird, strahlt den freiwilligen und beruflichen Mitarbeitern dort entgegen. Er konnte dank der Einnahmen des Charity Golfturniers im Golfpark Böhmerwald angekauft werden. Beklebt wurde der VW T6 Multivan mit Automatik-Getriebe bereits mit den auffallenden Leuchtstreifen im neuen Design. Diese werden sukzessive auf allen Sanitätseinsatzwagen Platz finden, in fünf bis sechs Jahren soll die Flotte zudem komplett auf Automatik-Fahrzeuge umgestellt sein. Dass sich Investitionen in neue Autos immer auszahlen, verrät ein Blick auf die Statistik: 29.918 Rettungsdienstausfahrten gab es 2017, um über 600 mehr als noch im Jahr zuvor. "Wenn wir so weitermachen, knacken wir heuer sogar noch die 30.000er-Marke", sagt Bezirksrettungskommandant Johannes Raab. Gesunken – von 167.840 im Jahr 2016 auf 164.509 im Jahr 2017 – sind hingegen die freiwillig geleisteten Stunden. Dies sei ein Allgemeintrend, wie Dieter Fuchs, Öffentlichkeitsarbeit, erklärt: "Heute entfallen auf einen Freiwilligen meist weniger Stunden als noch vor ein paar Jahren, weil es mehr andere Verpflichtungen gibt, denen die jungen Leute nachgehen." Man dürfe sich im Bezirk laut Bezirkshaupftfrau und Bezirksstellenleiterin Wilbirg Mitterlehner dennoch nicht beklagen, schließlich engagierten sich 2017 1.124 Mitarbeiter freiwillig beim Roten Kreuz – um 13 mehr als 2016. Mehr Freiwillige, dafür weniger Stunden pro Freiwilligen, könnte man also die derzeitige Situation zusammenfassen.

Standardisierte Einsatzvorbereitung

Die neue Jugendreferentin Anja Lindorfer will daher auch verstärkt auf das Thema Jugendrotkreuz setzen. "Wir wollen in Schulen präsent sein und für die bewährte Sommerakademie werben", so Raab. Aus dieser gehen jährlich schließlich 20-25 Jugendliche hervor, die sich dem Roten Kreuz anschließen. Neuerungen wird es auch in puncto Einsatzvorbereitung geben. Abläufe sollen standardisiert sowie Meldestellen zur sofortigen Registrierung eingerichtet werden. Im Zuge des Umbaus des Alten- und Pflegeheimes in Lembach bekommen die dortigen Mitarbeiter eine Waschbox und der Katastrophenhilfsdienst wird in die Halle des ehemaligen Contramarktes in Aigen-Schlägl übersiedeln. 

Knapp 20.000 Essensportionen ausgeliefert

Bewährt hat sich indes der dritte Standort von "Essen auf Rädern", der mit April in Helfenberg in Betrieb gegangen ist. Knapp 20.000 Portionen wurden, zusammen mit den Standorten im Hansbergland sowie in St. Martin/Kleinzell, im vergangenen Jahr an 112 Klienten ausgeliefert – Tendenz leicht steigend. Ebenfalls im Steigen sind der Bedarf als auch das Angebot im Sozialmarkt in Aigen-Schlägl. 646 Einkaufskarten wurden 2017 vergeben, um 80 mehr als das Jahr zuvor. Unproblematisch laufe laut Mitterlehner auch der Hausärztliche Notdienst (HÄND): "Es gibt immer wieder Fahrer, die sich dafür melden." 2017 bewerkstelligten die HÄND-Mitarbeiter 2.332 Visiten vor Ort bei Patienten und 4.553 telefonische Kontaktaufnahmen. 

Zur Sache

• Im Bezirk Rohrbach engagierten sich 2017 1.124 Mitarbeiter freiwillig beim Roten Kreuz, um 13 mehr als im Jahr zuvor. Die beruflichen Mitarbeiter sind indes von 1.248 auf 1.255 angestiegen. 165 Kinder sind beim Jugendrotkreuz.
• 2017 wurden 29.918 Ausfahrten (2016: 29.300) mit mehr als 1.124.674 Kilometern (2016: 1.014.785) bewerkstelligt.
• Im Rettungsdienst stehen 2017 164.509 freiwillig geleistete Stunden (2016: 164.509) 75.922 beruflich geleisteten (2016: 71.634) und 58.606 Zivildienerstunden (2016: 63.359) gegenüber.
• 2017 wurden 43 Blutspendeaktioinen durchgeführt, mit einem Ergebnis von 3.405 Blutspenden. 
• 2017 investierten die Mitarbeiter 937 Stunden in Aus- und Weiterbildung, 2016 waren es 1.002.
• Gestiegen sind die Besuche im Rahmen der Hauskrankenpflege, der Heimhilfe, der Mobilen Hilfe und Betreuung, sowie des Besuchsdienstes. 
• Die Bezirksstelle versorgt zudem in fünf Quartieren in St. Martin, Altenfelden, Neufelden, Hofkirchen und St. Peter derzeit 103 Asylwerber, Tendenz sinkend. Die maximale Kapazität der Quartiere beträgt 147 Personen.

Bezirksrettungskommandant Johannes Raab, Bezirkshauptfrau und Bezirksstellenleiterin Wilbirg Mitterlehner und Dieter Fuchs (Öffentlichkeitsarbeit).
Bezirksrettungskommandant Johannes Raab mit dem neuen Mannschaftstransportwagen bzw. Einsatzleiterfahrzug.
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