Stets einsatzbereit seit 150 Jahren: Freiwillige Feuerwehr Hofkirchen feiert großes Jubiläum

Gerätschaften haben sich im Laufe der Zeit verändert, nicht aber das Motto der Florianis: Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr. | Foto: Foto: FF Hofkirchen
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  • Gerätschaften haben sich im Laufe der Zeit verändert, nicht aber das Motto der Florianis: Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr.
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HOFKIRCHEN (anh). "Feurio", riefen im 19. Jahrhundert Nächtwächter von Türmen herab, wenn es brannte. Auch Hofkirchen wurde oft von Marktbränden heimgesucht. Daher taten sich 1867 einige Männer rund um Kommandant Johann Binder zusammen und gründeten die erste Feuerwehr im Bezirk. "Sie ist nach Oberneukirchen auch die zweitälteste Feuerwehr im Mühlviertel", verrät Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Bröderbauer. Ihre Gerätschaften lagerten die Florianis anfangs bei Privatpersonen und im Stadel des Pfarrhofes ein. Lediglich mit Eimern, Leitern, Lederschläuchen oder Handpumpen bekämpften sie die Flammen. Ihre Hilfsmittel waren einfach, ihre Visionen jedoch groß: So besuchten die Kameraden bald erste Lehrgänge an der Feuerwehrschule und ersetzten Pferde durch Autos. 1971 – unter Kommandant Leopold Dobretzberger – wurde die FF Marsbach in die FF Hofkirchen eingegliedert, fünf Jahre später das erste Tanklöschfahrzeug – ein Trupp – gekauft. 1999 – unter Kommandant Franz Wipplinger – schlossen sich die ersten zwei Frauen der Wehr an und die Feuerwehr konnte in ihr jetziges Domizil an der nördlichen Ortseinfahrt ziehen.

Feuer, Wasser und Schnee

150 Jahre sind seit der Gründung vergangen. Ein paar Großereignisse haben sich im wahrsten Sinne des Wortes eingebrannt. "Ein großer Marktbrand fand 1902 statt", informiert Mitglied Jutta Pühringer. Damals wurden fast alle Häuser, die Kirche und das Rathaus von den Flammen verschluckt. 1995 brach ein weiteres Mal Feuer im Ortszentrum aus, am landwirtschaftlichen Anwesen von Franz Pühringer. 1954, 2002 und 2013 überfluteten Wassermassen die Region. In diesen Hochwasser-Jahren standen die Kameraden etliche Stunden entlang des Donaustromes – auch in anderen Gemeinden – im Einsatz. Mit Schnee hatten sie 2006 zu kämpfen. "Über 60 Gebäude mussten von der Schneelast befreit werden, darunter die Hauptschule, die Tennishalle und einige Firmen", erinnert sich Mitglied Florian Mairhofer. 2007 trieb schließlich Sturm Kyrill sein Unwesen, wodurch alle Hauptverkehrsverbindungen von Hofkirchen weg blockiert waren und von Unrat befreit werden mussten.
Nicht nur Löschen, sondern auch Retten, Bergen und Schützen stehen demnach heutzutage auf der Agenda eines jeden Feuerwehrmitglieds. Die Bereitschaft zur Hilfeleistung ist es laut Kommandant Christian Hintringer auch, die junge Leute dazu motiviert und motivieren soll, bei der Feuerwehr aktiv zu sein. So steht es auch in der Festschrift, die bei den Feierlichkeiten (Programm siehe Zur-Sache-Kasten rechts) präsentiert werden wird.

Zur Sache

• Die Freiwillige Feuerwehr Hofkirchen im Mühlkreis wurde 1867 gegründet und ist damit die älteste Feuerwehr des Bezirkes Rohrbach und nach Oberneukirchen (gegründet 1954) zudem die zweitälteste des Mühlviertels.
• Die nächst ältesten Wehren im Bezirk Rohrbach sind: FF Neufelden (gegründet 1870), FF Sarleinsbach (gegründet 1871), FF Haslach (gegründet 1872), FF Aigen, FF Rohrbach, FF St. Veit und FF Ulrichsberg (allesamt gegründet 1873).
• Aktuell zählt die Freiwillige Feuerwehr Hofkirchen87 Mitglieder. Davon sind 8 weiblich (2 im Aktivstand, 6 bei der Jugend).
Wichtigste Bewerbserfolge: Vizelandessieg der Jugendgruppe 1976, Bezirkssieg der Bewerbsgruppe 2005.

Feierlichkeiten im Mai

Gefeiert wird das Jubiläum am Freitag, 26., und Sonntag, 28. Mai. Das Programm:
Freitag, 26. Mai: ab 19:30 Uhr: Maiandacht mit Totengedenken und Festansprachen, anschließend Unterhaltung in der Tennishalle mit Musik von den „Meranern“
Sonntag, 28. Mai: 7 Uhr: Eröffnung Abschnittsbewerb am Sportplatzgelände, 14 Uhr: Siegerehrung

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