,Ortskerne sterben nein sie sind schon tot

Altes Bäckerhaus in St. Peter: Der Besitzer hat kein Interesse am Erhalt der alten Substanz.          Foto:Helmut Eder
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Der Haslacher Architekt Josef Schütz glaubt aber an deren Auferstehung, setzt Akzente und hat Ideen für eine Nachnutzung
Ansiedelungen von Wirtschaftsketten und Neubauten am Ortstrand führen zu leerstehenden Häusern im Zentrum und tragen zum Aussterben der Ortskerne bei. Nicht totreden, sondern handeln fordert Architekt Josef Schütz.
BEZIRK (hed, wies). Halbverfallene Gebäude und menschenleere Straßen im Ortskern. Einkaufszentren und Betriebsansiedelungen gibt es am Ortstrand und das Zentrum verödet. Das Ortskernsterben nimmt zu. Aber was dagegen tun? Für Architekt Josef Schütz ist die Wiederbelebung durch Nutzung wesentlich. Eine vorübergehende Nutzung der Räumlichkeiten, etwa als Galeriegebäude, als Veranstaltungsgebäude oder für Geschäftsräume, erweckt die Totgesagten zu neuem Leben.

Haslach hat erfolgreich wiederbelebt
Das setzt die Bereitschaft der Besitzer voraus, sagt Schütz. Haslach spielt hier eine Vorreiterrolle und kann auf jahrelange Erfahrung zurückblicken, bestätigten Experten wie Architekt Roland Gruber von Landluft bei der diesjährigen Leerstandskonferenz. Ein positives Beispiel ist das Fuchs-Haus am Marktplatz in Haslach, wo ein Architekturbüro und die Galerie im Gwölb untergebracht sind. Es dient auch als Wohnhaus und eine Instrumentenbauerin hat ihre Werkstätte darin.
Gelungene Beispiele im Bezirk sind für Schütz auch das Leibetsederhaus in Rohrbach, das Gemeindeamt und der Einkaufsmarkt in Julbach sowie die Bäckerei Pumberger in Niederkappel. Wichtig ist es, zuerst eine Bestandsanalyse vorzunehmen und dann zu handeln. Oft muss man auch den Mut haben, alte Gebäude abzureißen. Vordringlich ist der Erhalt der gewachsenen Strukturen im Ortskern und deren Wiederbelebung. Die Besitzer müssen schon einen gewissen Idealismus aufbringen und von öffentlicher Seite motiviert werden, meint Schütz. Hindernisse bei der Restaurierung alter Gebäude sind oft überhöhte Auflagen des Denkmalschutzes, des Brandschutzes und der Bauordnung. Leerstehende Häuser im Ortskern bereiten vielen Bürgermeistern Sorge. Haslachs Gemeindechef Dominik Reisinger weiß noch nicht, wofür das jetzige Altenheim genutzt wird, wenn die Bewohner 2014 ins neue Heim übersiedelt sind. Wir müssen uns diesbezüglich mit dem Sozialhilfeverband zusammensetzen und abklären, was damit geschehen soll. Dann können wir Ideen für eine Nachnutzung sammeln, sagt er. Ungeklärt ist in St. Peter die Frage, was mit dem alten Bäckerhaus geschehen soll. Das schwer baufällige Gebäude steht unter Denkmalschutz. Wir sind bestrebt, das äußerliche Erscheinungsbild zu verbessern, sagt Bürgermeister Engelbert Pichler. Für eine weitere Nutzung brauche man aber ein gutes Konzept. Ansonsten sieht sich Pichler in St. Peter noch weniger mit dem Problem der aussterbenden Ortskerne konfrontiert. Bei uns sind die meisten Häuser am Marktplatz zum Glück noch bewohnt.

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