Baulandwidmungs-Gespräch in St. Martin: Neos-Regionalkoordinator ausgeladen
Bürgermeister Wolfgang Schirz lädt Sprecher der Bürgerinitiative für klärendes Gespräch aus.
ST. MARTIN. In der Causa "Baulandwidmung in Allersdorf" hatte Bürgermeister Wolfgang Schirz gestern zu einem Gespräch geladen. 50 Minuten vor Beginn der Veranstaltung, hat der Initiator der Proteste, Martin Leibetseder, per SMS eine Ausladung zu diesem Gespräche bekommen. "Nachdem Herr Leibetseder weder Betroffener noch Beteiligter ist, habe ich ihm die Teilnahme an der Besprechung verwehrt", informiert der Bürgermeister.
Emotionen rausnehmen
Er begündet seine Entscheidung folgendermaßen: "Aufgrund der bisherigen Gespräche mit ihm ist leider der Eindruck entstanden ist, dass er insbesondere aus parteipolitischen Gründen (Neos-Regionalsprecher) agiert hat. Deshalb war zu befürchten, dass bei seiner Anwesenheit keine sachliche, sondern eine eher emotionale Diskussion entstehen würde."
"Absolute Frechheit"
Martin Leibetseder sagt zur Ausladung: "Das ist eine absolute Frechheit." Er ärgert sich darüber, dass seinem primären Wunsch nach Informationen über dieses Projekt nicht nachgekommen wird. Er hat gestern auch noch herausgefunden, dass der Bürgermeister einen Landwirt, der als massiver Gegner gilt, nicht eingeladen hat. Auf Interventionen Leibetseders hin, sei dies zu Mittag noch nachgeholt worden. "Ich habe kritische Fragen zu den Plänen von Vizebürgermeister und Bürgermeister. Die sind in St. Martin scheinbar nicht erwünscht", schimpft Leibetseder, der trotz Ausladung mit einigen Mitstreitern vor Ort gewesen wäre, aber vom Bürgermeister vor dem Betreten des Amtes abgefangen worden war.
Parteien und Nachbarn informiert
"Wir haben ein Gespräch mit den beteiligten und betroffenen Nachbarn sowie den Fraktionsobmännern der im Gemeinderat vertretenen Parteien (ÖVP, SPÖ, FPÖ) geführt", erklärt Bürgermeister Schirz heute. In diesem Gespräch wurden anfangs von mir die bisherigen Überlegungen und Aktivitäten dargelegt und anschließend die bisherigen Meinungen, Annahmen und damit verbundenen Missverständnisse ausgetauscht.
Bis nach Ostern Bedenken melden
Letztlich wurde in einer sehr sachlichen und offenen Diskussion festgelegt, dass die Anwesenden und möglicher Weise betroffenen Personen bis zum Dienstag nach Ostern ihre Befürchtungen, Wahrnehmungen, Argumente und Wünsche der Gemeinde mitteilen sollen. "Im Anschluss wird gemeinsam die weitere Vorgangsweise abgestimmt und die mögliche Umsetzung des Projektes, in welcher Form auch immer, festgelegt", sagt Schirz.
Keine Wohngebietswidmung
Die Bürgerinitiative um Martin Leibetseder fordert klar, dass es in Allersdorf keine Widmung für Wohnraum geben darf. "Es spricht nichts gegen ein Betriebsbaugebiet. Aber Wohnungen und Privathäuser in einer Gegend wo Straße, Betriebe und Landwirtschaft betrieben wird, ist immer problematisch", sagt er. Die Intransparenz mit der Bürgermeister und Vizebürgermeister das Projekt durchdrücken möchten, ärgert Martin Leibetseder massiv.
Keine Transparenz
Umso mehr verstärkt sich bei ihm der Verdacht, dass gewisse Personen von Anfang an keinen transparenten Umgang mit dem Umwidmungsprojekt angestrebt haben. Er hat auch neue Hinweise, dass die Widmungspläne doch schon weiter vorangeschritten sind, als Bürgermeister Schirz zugeben möchte. Dieser behauptete ja – auch gegenüber der BezirksRundschau – dass es derzeit "nur" erste Ideen zu diesem Projekt gäbe. "Ein junger St. Martiner hat mich kürzlich darüber informiert, dass ihm bereits zugesagt wurde, es würde in Kürze in Allersdorf einen Baugrund für ihn geben", sagt Leibetseder. "Wir stehen einer Erweiterung des bestehenden Betriebsbaugebiets sehr positiv gegenüber. Negativ sehen wir hingegen eine Widmung, die Wohnbau zulässt", betont Leibetseder noch einmal.
Mehr über die Hintergründe der Streitereien um die Baulandwidmung in St. Martin, lesen Sie hier.
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