Der Maskenschnitzer bastelt für die Perchten

Timon Gadermaier ließ sich in seiner Werkstatt über die Schultern blicken.
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  • hochgeladen von Karin Bayr

ALTENFELDEN. Heute ist es kalt in der Werkstatt von Timon Gadermaier. Der Ofen ruht. Die intensive Zeit ist vorbei, viele Perchtenläufe absolviert.
Bei den Läufen hat er sich schon wieder Inspiration für dieses Jahr geholt, für neue Masken. Denn Timons Hobby ist das Maskenschnitzen. "Zwei bis drei Tage arbeite ich an einer", sagt er, während er ein zornig schauendes Exemplar auf die Werkbank legt. Dieses hat er zum Renovieren hier.

Felle und Hörner

In einer Schachtel in der Ecke liegen Schaf- und Geißfelle, Ziegen-, Stierhörner und Reste von Birkenzweigen für die Ruten. Die Entwürfe entstehen in Gadermaiers Kopf, ehe er sie mit einem Stift zu Papier bringt. "Mir ist nur wichtig, dass ich keine andere Maske kopiere", sagt der HTL-Schüler. Besonders grimmig schauen jene mit Glasaugen aus, wenn man diese auch noch beleuchtet, wird's noch furchtbarer. "Besonders einfach sind Frauenmasken zu schnitzen", sagt der Bursch. "Der weibliche Ausdruck ist leichter als der männliche", glaubt er. Auf keinen Fall soll die Maske lieb und lächelnd werden. Damit die Maske auch perfekt passt, wird sie mehrmals an den Träger angepasst.

Durch die Nase schauen

"Man glaubt gar nicht, wie schwer die sind und wie eingeschränkt das Sichtfeld damit ist", sagt der "Percht" aus Erfahrung. "Länger als eine Stunde willst du die nicht aufbehalten." Die Frage, warum er nicht einfach die Augen größer macht, kostet ihm ein Lächeln: "Zu große Augen schauen unnatürlich aus, wenn man einem Percht nahe kommt." Aber meist würden die Perchten eh Mund oder Nase der Maske als Sehschlitze verwenden.

Jedes Jahr neue Maske

Er selbst schnitzt sich jedes Jahr eine neue. Auch für Vereinskollegen werkt er fleißig. "Das taugt mir voll und man muss auch im Perchtenverein mit der Mode gehen", sagt er. Ist sie fertig geschnitzt, wird sie noch bemalt. "Damit kriegt man sie auch noch ein Stück grimmiger hin", sagt Gadermaier. Ein Bildhauer hat ihm vor zehn Jahren ein bisschen gezeigt, wie das Schnitzen geht. "Anfangs gab's ein paar Holzklötze, die wir dann lieber zum Einheizen genommen haben." Aber mittlerweile kann er's ganz gut.

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