"Entwicklungshilfe war immer mein Traum"

Granja Hogar, San Ignacio de Velasco, Bolivien | Foto: Foto: privat
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  • Granja Hogar, San Ignacio de Velasco, Bolivien
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HELFENBERG, SAN IGNACIO (anh). Sandstraßen und wenig Wasser, dafür eine noch weitgehend unberührte Natur. Eine reiche Kultur an indigenen Sprachen, jedoch viel Armut. Mit diesen Gegebenheiten hat das Städtchen San Ignacio de Velasco im Osten Boliviens seit jeher zu kämpfen. Und diesen Herausforderungen nimmt sich auch Daniela Kastner, eine gebürtige Helfenbergerin, an.

Schule für 230 Kinder

Die ausgebildete Pastoralassistentin und Kinderdorfmutter war zuvor in einigen Pfarren – auch in Guatemala – tätig gewesen, ehe es sie nach Bolivien verschlug. Dort ist sie seit 1992 als Mitglied der Frauengemeinschaft "Werk der Frohbotschaft" im wahrsten Sinne des Wortes am Werken. Kastner ist Verwalterin der Schule "Granja Hogar" und war für selbige auch bereits als Internatsleiterin und Lehrerin im Einsatz gewesen. "Die sechsjährige Ganztagsschule ermöglicht Kindern, die Matura zu machen. Zudem erwerben sie eine praktische Ausbildung mit Gesellenbrief", erzählt sie. Hauswirtschaft, Weben, Keramik, Gastronomie, Kochen, Nähen oder Tischlern stehen zur Auswahl. Seit 2011 steht die vormals ausschließlich für Mädchen gedachte Einrichtung auch Burschen offen. "Derzeit haben wir 230 Schüler, vorrangig aus Landarbeiterfamilien. Ein Drittel davon ist männlich", verrät Kastner. Vor allem die Bereiche Gastronomie und Schneiderei wären – bei Buben und Mädchen gleichermaßen – beliebt. Untergebracht sind die Jugendlichen im Internat oder in Wohnhäusern. Kastner nimmt sich auch um die Auslandszivildiener, die seit 2000 nach San Ignacio kommen dürfen, an.

Schulpsychologe fehlt

Spanisch hatte die 70-Jährige bereits in Guatemala gelernt, an die neue Kultur gewöhnte sie sich schnell: "Ich fühle mich hier freier, nicht so gestresst, obwohl es trotzdem immer viel zu tun gibt." Die größte Herausforderung bestehe jedoch darin, dass sehr viele Kinder aus zerrüttelten Familien kämen. "Diese bräuchten eigentlich psychologische Betreuung. Wir haben zwar eine sehr bemühte Direktorin, aber leider nur notdürftig pädagogisch geschultes Personal. Ein Schulpsychologe wäre von Nöten", spricht Kastner die prekären Verhältnisse an. Zudem wären die Familien zwar dankbar über das Bildungsangebot, könnten finanziell aber oft nur wenig beitragen. Die Frohbotinnen sind daher auf Hilfe von außen angewiesen (Spendenkonto siehe Zur-Sache-Kasten). Trotz aller Schwierigkeiten ging für Kastner ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: "Entwicklungshilfe war schon immer mein Traum. Eine Arbeit zu verrichten, die Sinn macht, ist für mich äußerst wertvoll. Es gibt nichts Schöneres, als zufriedene Schüler, die danach einen Job finden oder sogar studieren."

Zur Sache

Spenden richten Sie an: Missionsstelle der Diözese Linz, Kennwort: Granja Hogar, IBAN: AT71 5400 0000 0038 3117, BIC: OBLAAT2L

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Foto: amixstudio/stock.adobe.com
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