Sehnsucht nach Land zum Leben stillen

Franz Hehenberger und Saria Anderson, die Projektleiterin der Grain to Grow Foundation. | Foto: Foto: Lions
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ST. PETER, BEZIRK. Franz Hehenberger ist Projektmanager der NGO "Sei so frei" und unter anderem in Tansania im Einsatz. 15 Jahre lang arbeitet er erfolgreich in dieser Region. Gemeinsam mit dem Lions Club Rohrbach-Böhmerwald sollen heuer 100.000 Euro gesammelt werden.

Wofür genau werden Spenden gesammelt werden, was ist in Tansania geplant?
Die Bewohner von Butiama und Rorya sehnen sich nach einem Leben in Würde und frei von Hunger. Sie leben in extremer Armut und sind direkt von der eigenen Landwirtschaft abhängig, die wenig Ertrag bringt. Deshalb steht beim Projekt „Land zum Leben“ Hungerbekämpfung an oberster Stelle.

Wie soll konkret geholfen werden?
Grundsätzlich brauchen die Menschen vor Ort Know How im Feldbau, dazu gehört die Landbewirtschaftung mit Ochsen, Pflügen und Karren, das Anlegen von Gemüsegärten, damit sie wissen, wie sie sich zukünftig ernähren können. Hunger ist derzeit in diesen beiden Bezirken keine Seltenheit. Die Menschen brauchen sauberes Trinkwasser. Dafür ist die Errichtung von 50.000 Liter-Wassertanks und Bohrbrunnen geplant. Sie benötigen Brennholz, daher ist die Wiederaufforstung ein wichtiger Bestandteil des Lionsprojekts. Dazu kommt Know How über biologische Landwirtschaft und wie man an das Klima angepasstes Saatgut gewinnt. Ein weiterer Bereich sind praktische Trainings und ganz wichtig: Die Menschen dort brauchen Wertschätzung, Respekt und Würde.

Womit kämpfen die Menschen in Butiama und Rorya besonders?
Seit wenigen Jahren trifft sie aber die Klimaveränderung mit voller Wucht. Der traditionelle Landbau funktioniert nicht mehr, lange Trockenperioden oder Überschwemmungen führen immer öfter zu Ernteausfällen. Fußmärsche von fünf Kilometern bis zum „Wasserloch“ sind für die Frauen mittlerweile normal. Brennholz ist rar geworden.

Wie wird entschieden, was genau unterstützt wird?
Wichtig ist, dass Initiativen gesetzt werden, die die Menschen vor Ort langfristig selbst weiterführen können. Zielgruppe sind die Familien eines Dorfes, die sich zu Gruppen formieren. Der zweite wichtige Punkt ist, dass Projekte eine Zeit lang betreut und begleitet werden. Es muss genau kontrolliert werden, ob die Menschen im Stande sind, angefangene Projekte selbstständig weiterzuführen. Dazu braucht es eine ständige Begleitung vor Ort. Ein oder zwei Besuche, um nachzusehen,
sind dafür eindeutig zu wenig.

Sind Sie daher ständig vor Ort?

Das Lionsprojekt ist Teil eines langfristigen Programms. Ganz ehrlich, wenn wir den Menschen hier in Tansania Perpektiven für ein besseres Leben ermöglichen wollen, dann braucht es eine klare Willenserklärung, sie mehrere Jahre zu begleiten. Ich rede da von Dekaden. Durch unser langfristiges Engagement in der Mararegion ist unsere Projektleiterin Saria Amillen Anderson mit ihrer NGO "Grain to Grow Foundation" (GGF) wegen der guten Arbeit und der großen Erfolge sehr bekannt. Ich persönlich bin einmal pro Jahr vor Ort, einmal pro Jahr kommt die Projektleiterin Saria zu mir nach Österreich. Saria ist in Tansania geboren. Sie kennt sich bestens aus, ist hoch qualifiziert und weiß was zu tun ist.

Wann wird das Lionsprojekt gestartet?
Die Vorbereitungen für das Lionsprojekt von Juli 2017 bis Juni 2018 laufen bereits. Wenn das Leben der Menschen besser werden soll, dann können nur sie es selber verbessern: Das braucht ihren Willen, ihren Input, ihre Arbeitskraft und ihre Motivation. Von unserer Seite braucht das Geduld, Einfühlungsvermögen, Verständnis, Begleitung, Begegnung auf Augenhöhe. Was es keinesfalls braucht ist Besserwisserei.

Wie erfolgreich waren Ihre bisherigen Projekte in Tansania?
Seit dem Jahr 2000 wurden auf professionelle und nachhaltige Weise Perspektiven für rund 100.000 Menschen geschaffen. Miteinander können wir Lions ihnen diesen Traum erfüllen, damit ihr Zuhause Heimat bleiben kann. Im aktuellen Projekt geht es darum, den 54 Dorfgruppen, insgesamt 15.000 Menschen, ihre Sehnsucht nach Land zum Leben zu erfüllen.

Zur Sache:
Das Tansania-Projekt der Lions kann unter IBAN: AT51 1200 0100 1218 9584 unterstützt werden.

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