Freileitungs-Variante der Starkstromleitung: Widerstand wird immer größer

Viele Bewohner wollen eine Erdkabel-Lösung anstatt einer Freileitungs-Variante. | Foto: Foto: Fotolia/Glaser
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BEZIRK (anh). Die Starkstromleitung für das Mühlviertel, die auch den Bezirk Rohrbach betrifft, ist momentan in aller Munde. Vor allem deswegen, weil auch eine Freileitungs-Variante im Raum steht, die viele Gegner auf den Plan gerufen hat. Ihnen ist sie deswegen ein Dorn im Auge, weil sie fürchten, dass die gepflegte Mühlviertler Landschaft dadurch zerstört werden könnte – und dies womöglich lediglich aus Kostengründen. Auch Landtagsabgeordnete und Energiesprecherin der Grünen OÖ, Ulrike Schwarz, ist mit der derzeitige Vorgangsweise nicht einverstanden: "Durch den vom Landtag beschlossenen Trassenfindungsleitfaden sollte die Planung für die Stromversorgung Mühlviertel objektiviert und transparent passieren. Bei der zweiten Regionskonferenz zeigte sich aber, dass nur Trassen für Freileitungen genauer untersucht werden und die Kabelvariante mit zu teuer und nur bedingt machbar abgewiegelt wurde." Die vorgebrachten Befürchtungen vieler Anwesender wurden laut Schwarz nur sehr vage entkräftet. Sie setzt sich daher für eine Prüfung einer möglichen unterirdischen 110-KV-Leitung ein. "Welchen Einfluss hat das womöglich auf das Grundwasser, auf den Boden, was heißt das für die Land- und Forstwirtschaft, usw.? Nur wenn wir von beiden Systemen die Fakten auf dem Tisch haben, kann es zu einer Systementscheidung kommen“, fordert Schwarz den zuständigen Energielandesrat und Aufsichtsratsvorsitzenden der Energie AG auf. Walter Wöss von der Abteilung Umweltschutz des Landes Oberösterreich sieht dies anders. Laut ihm wurde bei den Regionskonferenzen und im Zuge des Trassenfindungsleitfadens "sehr breit diskutiert" – in beide Richtungen und auch sowohl theoretisch als auch praktisch.

Antrag einstimmig beschlossen

Der Unabhängige Bauernverband (UBV) fordert in einem Antrag den Oö. Landtag und die Landesregierung auf, das Starkstromwegegesetz so abzuändern, dass vordergründig Erdkabel verlegt werden. Der Antrag wurde einstimmig beschlossen. Dass die Resolution "angekommen ist und geprüft wird" bestätigt Wöss, er betont jedoch: "Es handelt sich aber dabei um ein Bundesgesetz, das in den Ländern eben ausgeführt wird. Eine Änderung würde ein Eingreifen in bisherige Praktiken bedeuten. Das ist also keine Sache, die von einem auf den anderen Tag gehen wird." Eine dezidierte Prüfung einer bestimmten Erkdabel-Lösung gebe es allerdings nicht, vielmehr würden Erkdabel-Systeme generell seit Beginn der Diskussionen mit einbezogen. Wöss ist der Meinung, man solle zuerst die momentanen Trassenprüfungen zu einem Abschluss bringen und die daraus resultierenden Trassenvorschläge beurteilen, bevor ein weiteres Modell geprüft werde. "Wir sind noch in einem frühen Stadium. Wahrscheinlich wird es zwei bis drei Trassenvorschläge geben, die objektive Experten dahingehend beurteilen, wo der geringste Einschnitt gemacht werden würde. Erst dann kämen die Grundstücksebenen dran." Das Freileitungssystem sei eine Variante mit vielen Vorteilen, aber einem Nachteil, eben dass man es sehe, was laut Wöss natürlich eine Einschränkung wäre. Man müsse aber immer auch das Gesamtwohl und die Entwicklung der gesamten Region im Auge behalten. 

Petition online unterzeichnen

Indes wird auch in anderen Bezirken der Widerstand immer größer, wie auch in der Gemeinde Hirschbach, in der sich ebenfalls ein Arbeitskreis dieser Sache angenommen hat. Die Interessensgemeinschaft Landschaftsschutz Mühlviertel hat außerdem eine Homepage eingerichtet (https://muehlviertel110kv.at), auf der eine Petition für die Variante mit dem Erdkabel unterzeichnet werden kann. 

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