Höglinger geht in Gottes Garten
Seniorchef der Gärtnerei Höglinger – Franz Höglinger – verstorben
SARLEINSBACH (gawe). „Der Tod eines lieben Menschen erfüllt uns mit großer Betroffenheit. Immer wenn man die Nachricht bekommt, dass ein lieber, gut bekannter Mensch verstorben ist, wenn das Unfassbare Wirklichkeit geworden ist, werden Erinnerungen wach“, sagte Pfarrer Franz Lindorfer beim Begräbnis.
Gesundheitliche Probleme
Die Nachricht, dass Franz Höglinger vor Weihnachten bei der Arbeit abgestürzt ist, verbreitete sich schnell. Mit Freude haben seine Freunde zur Kenntnis genommen, dass es ihm im Krankenhaus schon wieder besser ging. Dann kam überraschend die Mitteilung: Der Franz ist an einem Herzinfarkt verstorben.
Interesse am Garten
Höglinger wurde 1950 als Ältestes von vier Kindern in Mairhof geboren. Früh zeigte sich dort auch schon sein ausgeprägtes Interesse an allem, was wächst und blüht – er pflegte bereits während seiner Schulzeit zuhause sein eigenes „Gartl“. Nach Absolvierung der Ausbildung zum Betriebselektriker und Werkzeugmacher leitete er die Niederlassung der Firma Trodat in Sarleinsbach. Nebenbei entwickelte sich sein Hobby fürs Gartln und die Pflege von Blumen und Pflanzen aller Art immer mehr zu einer Leidenschaft. Nach der Schließung der Trodat-Filiale baute er seine Gärtnerei zusammen mit seiner Gattin Maria mit Mut, Tüchtigkeit und Ausdauer zu einem kleinen Paradies aus.
Sohn führt Gärtnerei
Aus seiner Ehe mit Maria entstammen zwei Söhne, Reinhard und Franz und eine Enkeltochter, Julia. Der jüngere Sohn Franz starb 2007 nach vielen Jahren der aufopfernden und intensiven Pflege durch die Familie im Alter von 22 Jahren. Seinen grünen Daumen hat Franz an Sohn Reinhard weitergegeben, der die Gärtnerei mit viel Engagement erfolgreich führt. Höglinger verlor nie seinen Humor und seine Einsatzfreude, obwohl er es nicht immer leicht hatte. Durch sein enormes Fachwissen wurde er weit über die Grenzen hinaus bekannt.
Ein Geber und kein Nehmer
Seine großzügige Art machte dann aus vielen Kundschaften schließlich Freundschaften. Und er pflegte diese Freundschaften auch. Nach getaner Arbeit, bei einem Glas guten Weines, war ihm Geselligkeit und Gemütlichkeit wichtig. Viele fröhliche Feiern, die sie mit dem Verstorbenen hatten, sind den Freunden in guter Erinnerung. „Wer den Franz als Freund hatte, sah sehr bald, dass es etwas besonderes war“ schildert ein Wegbegleiter: „Er hat nie gefragt: Was habe ich davon? Es gab kein „Neinsagen“. Er war ein Geber und kein Nehmer. Wenn wir nach Feierabend im Glashaus gesessen sind, haben wir oft gesagt: So muss es im Paradies sein.“
Blumen zum Abschied
Höglinger ist bei seiner Arbeit oft mit dem Tod in Berührung gekommen: Als Gärtner hat er Kränze gebunden oder den Blumenschmuck bei den Gräbern hergerichtet. Blumen gehören zu einem Abschied dazu, sie drücken etwas aus, von der Botschaft, dass es eine Auferstehung gibt. Durch seine Arbeit mit den farbigen Blumen war er auch ein Botschafter der Auferstehungshoffnung. Mit seinen Blumen und Kränzen, die er geliefert hat, hat er vielleicht die Menschen spüren lassen, die Verstorbenen sind dort, wohin Gott sie geleitet hat. Die Blumen erzählen von der Schönheit und der Harmonie, die in der Schöpfung verborgen ist. Die Blumen gehen auch nicht verloren, ohne das Versprechen, dass die Sonne sie wieder ruft. So wie die Ringelblume tief verwurzelt ist, so verwurzelt war er im Glauben.
Letztes Geleit
Eine große Trauergemeinde von Verwandten, Freunden und Weggefährten gab einem liebenswerten Menschen am vergangenen Mittwoch Geleit auf seinem letzten Weg.
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