In puncto Kinderbetreuung tut sich wenig: im Bezirk Rohrbach unverändert zwei 1A-Gemeinden

In 12,5 Prozent der Rohrbacher Gemeinden gibt es kein Betreuungsangebot für Unter-Dreijährige. | Foto: Foto: Fotolia/dmitrimaruta
  • In 12,5 Prozent der Rohrbacher Gemeinden gibt es kein Betreuungsangebot für Unter-Dreijährige.
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BEZIRK. Die Ergebnisse des 18. Arbeiterkammer-Kinderbetreuungsatlas sind da. Demnach komme der Ausbau der Betreuungseinrichtungen und Öffnungszeiten nur schleppend voran. Im Bezirk Rohrbach gibt es unverändert zwei 1A-Gemeinden: Aigen-Schlägl und Arnreit. „1A“ sind fünf Prozent aller Gemeinden des Bezirks. Damit liegt Rohrbach klar unter dem ohnehin sehr niedrigen Oberösterreich-Durchschnitt von 19,2 Prozent. Von den 52 oberösterreichischen Gemeinden, die ihr Angebot seit dem Vorjahr verbessern konnten, entfallen drei auf den Bezirk: Altenfelden und St. Stefan haben die Betreuung für Unter-Dreijährige eingeführt, Oberkappel bietet nun im Kindergarten ein Mittagessen an. Zehn der 40 Gemeinden (25 Prozent) im Bezirk fallen in die Kategorie „A“ und haben sowohl ein Angebot für Unter-Dreijährige und Volksschulkinder als auch einen Kindergarten mit Mittagessen und Öffnungszeiten von mehr als acht Stunden täglich (OÖ: 38,5 Prozent). In 12,5 Prozent der Rohrbacher Gemeinden (OÖ: 10 Prozent) gibt es kein Betreuungsangebot für Unter-Dreijährige, in 7,5 Prozent keine Betreuung für Volksschulkinder (OÖ: 8,4 Prozent). 65 Prozent der Gemeinden bieten zumindest an vier Tagen pro Woche ein Mittagessen im Kindergarten (OÖ: 78,1 Prozent) an, und 65 Prozent haben Kindergärten, die weniger als acht Stunden täglich geöffnet sind (OÖ: 35,3 Prozent). Eine Gemeinde hat die Datenweitergabe verweigert und konnte daher nicht gewertet werden.

"Negatives Signal", aber steigende Zahlen

„Uns ist bewusst, dass die Finanzierung der Kinderbetreuung für viele Gemeinden ein Problem darstellt. Eine faire Verteilung der Kosten ist uns daher ebenso ein Anliegen wie ein flächendeckendes, qualitativ hochwertiges Angebot“, sagt AK-Präsident Johann Kalliauer. Er appelliert an das Land OÖ, nicht auf dem Rücken der Familien zu sparen. Die Abschaffung der kostenfreien Nachmittagsbetreuung sei ein negatives Signal für berufstätige Eltern und ein schwerer Schaden für die Bildungschancen.
OÖVP-Klubobfrau Helena Kirchmayr hingegen verweist auf die Ausgaben für Kinderbetreuung in Oberösterreich, die seit 2007 von 89,9 Millionen auf 227,4 Millionen Euro im Jahr 2017 gestiegen sind. „Diese gewaltige Steigerung der Mittel zeigt, dass wir in Oberösterreich dem Ausbau der Kinderbetreuung eine Riesenbedeutung geben und kräftig in den Ausbau investieren“, so Kirchmayr. 2008 waren 49.000 Kinder in Betreuung. Mittlerweile sind es mehr als 60.000. Jedes Jahr steigt auch die Anzahl der Gruppen. 2017 sind es 53 Krabbelgruppen mehr.

Zur Sache

Mit dem Kinderbetreuungsatlas gibt die AK jedes Jahr einen Überblick über das Angebot in den oberösterreichischen Gemeinden. Als Maßstab für das Ermöglichen einer Vollzeitbeschäftigung wird der Vereinbarkeitsindikator für Beruf und Familie (VIF) herangezogen, der für Kindergärten folgende Kriterien vorsieht:
• mindestens 45 Stunden wöchentliche Öffnungszeit, werktags Montag bis Freitag
• an vier Tagen pro Woche mindestens 9,5 Stunden geöffnet
• Mittagessen zumindest von Montag bis Donnerstag
• maximal fünf Wochen im Jahr geschlossen.
Jene Gemeinden, die alle diese Voraussetzungen erfüllen und darüber hinaus auch eine Betreuung für Unter-Dreijährige und Volksschulkinder anbieten, wurden als „1A-Gemeinden“ besonders positiv hervorgehoben. 

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