Gut behütet, wenn die Mama arbeitet: Tagesmütter im Bezirk Rohrbach

Tagesmutter Petra Bindeus mit ihren zwei Söhnen und Tageskind Fabio. | Foto: Foto: Bindeus
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BEZIRK (anh). Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist oft eine große Herausforderung. Dies spürt auch Judith Daniel-Auberger. Sie rief 1997 den Verein "Tagesmütter/-väter Bezirk Rohrbach" ins Leben. "Die Nachfrage ist in den letzten Jahren rasant gestiegen. Denn: Mütter müssen schon früh wieder zu arbeiten beginnen und es gibt in kleineren Gemeinden oft keine Krabbelgruppe oder sonstige Betreuung für Unter-Dreijährige", sagt die Geschäftsführerin. Zudem gebe es mancherorts keine Nachmittagsgruppe im Kindergarten. "Oder der Kindergarten hat nur bis 16 Uhr geöffnet, viele Eltern müssen aber länger arbeiten." Mit den seit Februar eingeführten Gebühren für die Nachmittagsbetreuung könnte sich die Situation aus ihrer Sicht zusätzlich verschärfen.

35 Kinder werden betreut

Abhilfe schaffen im Bezirk zehn Tagesmütter. Sie sorgen sich um ingesamt 35 Kinder in zehn Gemeinden und bieten die klassische Betreuungsvariante an. Dabei kümmern sie sich bei sich zu Hause um die Kleinen. Weitere Kandidaten werden gesucht. Voraussetzung für die Tätigkeit ist eine fundierte, mehrwöchige Ausbildung – etwa beim BFI in Linz. 2018 plant der Verein auch einen solchen Kurs in Rohrbach.

Dabei sein, wenn die Kleinen Neues lernen

Eine, die die Ausbildung schon hinter sich hat, ist Petra Bindeus. Die 27-Jährige arbeitet seit November in Haslach als Tagesmutter "Ich war auf der Suche nach einer Alternative, um mehr arbeiten, aber auch für meine Kinder da sein zu können", begründet sie ihre Entscheidung. Seither sitzen bei ihr nicht nur ihre eigenen Buben am Mittagstisch, sondern auch zwei Tageskinder. "Leon und Lukas freuen sich, wenn die Tageskinder da sind, ich integriere sie zur Gänze in unseren Alltag – ob beim Einkaufen, Kochen, Putzen oder bei Spiel und Spaß", sagt sie. Sie freue sich, damit Familien unterstützen zu können, betont jedoch: "Wichtig ist, dass die Eltern den Kindern Zeit geben, um sich an das neue Umfeld zu gewöhnen." Dann lassen auch freudige Momente nicht lange auf sich warten: "Es ist schön, wenn man merkt, dass sich die Kleinen auf uns freuen und wenn ich dabei sein darf, wenn sie etwas Neues lernen und stolz auf sich sind."

Mehr finanzielle Wertschätzung

Mit Leib und Seele betreut auch Elisabeth Neumüller seit neun Jahren Kinder bei sich zu Hause in Arnreit. Derzeit sind es fünf. Nach Jahren als Verkäuferin, ließ sie sich aus Liebe zu Kindern zur Kindergartenhelferin und Tagesmutter ausbilden und hat es nie bereut: "Wenn die Kinder Vertrauen geschöpft haben, ist das der schönste Beruf und eine tolle Bereicherung." Zudem bleibe auch danach meist der Kontakt der Kinder zur "Zweitmama" bestehen. Einziger Wermutstropfen für sie: "Ich wünsche mir mehr finanzielle Wertschätzung für diese Tätigkeit, schließlich tragen wir große Verantwortung." 

Zur Sache

• Der Verein der Tagesmütter/-väter Bezirk Rohrbach wurde 1997 von Judith Daniel-Auberger gegründet.
• Davor war die Vermittlung von Tagesmüttern ein Projekt des Frauennetzwerks.
• Im Bezirk Rohrbach gibt es zehn Tagesmütter , zwei weitere kommen bald dazu. Es gibt noch keinen Tagesvater.
• Sie sind in folgenden zehn Gemeinden aktiv: Aigen-Schlägl, Arnreit, Haslach, Helfenberg, Julbach, Kollerschlag, Rohrbach-Berg, St. Peter, St. Veit und Ulrichsberg. Im März kommt Pfarrkirchen dazu.
• Angeboten wird die klassische Tagesmütterbetreuung, bei der Kinder zu Hause in einer kleinen Gruppe betreut werden. Weitere Formen: Betreuung in Kindergarten/Schule, für Kinder mit besonderen Bedürfnissen, im Spital oder in Betrieben.
• Um als Tagesmutter arbeiten zu können, ist ein Kurs Pflicht. Ab 15 Betreuungseinheiten pro Woche gibt es ein Basisgehalt.

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