Der Robin Hood aus Julbach

„Auf lebendige Tiere würde ich nie schießen“, sagt Lukas Schröger. | Foto: gawe
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  • „Auf lebendige Tiere würde ich nie schießen“, sagt Lukas Schröger.
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Großartiger Erfolg für den BORG Schüler bei der Landesmeisterschaft am Sonntag. Lukas Schröger landete in der „Juniorenklasse Instinktivbogen“ in Laakirchen ganz oben am Stockerl.

JULBACH (gawe). Instinktivbögen sind eine besondere Art, die keinerlei Zieleinrichtungen und keine Stabilisatoren besitzen und dementsprechend schwer zu handhaben sind. Neunzehn Kilo wiegt der Bogen, den die Schützen möglichst ruhig halten sollen. Gefragt ist auch ein gutes Auge und Konzentration, bevor der Pfeil sich mit über 200 km/h auf seine Reise macht und bis zu 300 Meter (!) weit fliegt. In der Halle reichten am Sonntag allerdings 18 Meter bis zur nächsten Zielscheibe. Die Jagd mit Pfeil und Bogen auf lebendige Tiere ist in Österreich aus Tierschutzgründen verboten. Die Bogenschützen zielen bei ihren Bewerben auf Tiere aus einem speziellen Schaumstoffmaterial. 30 Meter trennen dabei Schütze und Plastiktier. Drei verschieden große Ringe sind auf die Zielfiguren aufgemalt, wobei man möglichst den kleinsten Kreis treffen sollte.

Holzhütte des Vaters „zerschossen“
„Wenn du den Pfeil wieder herausziehst, schließt sich das Loch wieder komplett“, schildert der 17-Jährige die Wiederverwendbarkeit seiner Ziele. Weniger widerstandsfähig ist die Holzhütte seines Vaters, die ebenfalls als Zielobjekt dient und durch viele Treffer dementsprechend geschwächt ist. Ebenfalls ein Loch ziert den Griller im elterlichen Garten, den er einmal irrtümlich „erlegt“ hat. „Ein guter Bogenschütze muss Sicherheit ausstrahlen. Beim Finalschießen vor 300 Leuten ist eine ruhige Hand gefragt“, sieht er seine Routine bei den Wettkämpfen als großen Vorteil. Besonders beansprucht wird beim Bogenspannen und -schießen der „Lat-Muskel“, ein Körperteil, der bei anderen Sportarten eher wenig gefordert wird.
Das Sportgerät verlangt eine Zugkraft von 40 Pfund. Spezialtraining, wie Spannen eines alten Fahrradschlauches, ist daher angesagt, um diesen Muskel besonders zu stärken. „Wichtig ist die richtige Bogenstärke. Du musst locker ziehen und leicht auslassen können. Der Pfeil muss auf die Zugstärke des Bogens abgestimmt sein“, erzählt Schröger. Sein Ritual vor einem Wettkampf beschreibt er so: 1. Ziel anschauen, 2. Konzentration auf den kleinsten Kreis, 3. Anhaltspunkte beim Tier merken, zum Beispiel zwei Zentimeter hinter der Vorderhand, 4. Vorhalten auf das Ziel ohne Pfeil. Bei 30 Metern Abstand musst du zirka zehn Zentimeter drüberhalten. 5. Vorhalten mit Pfeil, 6. Ziehen, 7. Release: den Pfeil loslassen und hoffen, dass du triffst. Alkohol vor dem Wettkampf zu trinken, um ruhig zu werden, ist verboten. „Es bringt dir aber auch nichts, wenn du auf einmal drei statt einer Zielscheibe vor dir siehst und nicht mehr weißt, auf welche du schießen sollst“, sagt der Julbacher lachend.

Ziel: Sprung in den Nationalkader
Absolutes Ziel in der Saison 2012 ist der Sprung in den Nationalkader. Vielleicht reicht es zur Freude von Trainer Bernhard Mühlbauer auch zum Staatsmeistertitel. „Dreimal musst du einen gewissen Punkteschnitt erreichen, um in die Nationalmannschaft aufgenommen zu werden, zweimal habe ich das schon erreicht, allerdings haben sie inzwischen die Zulassungsbedingungen etwas verschärft.“ Punkten kann er sicherlich mit seiner Titelsammlung: OÖ Vizelandesmeister und Österreichischer Meister 2011, ÖO-Cup Gesamtsieger in der Klasse ‚Instinctive Bow‘/Kadetten 2011.
Öfter aufs Stockerl geklettert sind auch die Kollegen des Bogenschützenvereines Peilstein. Felix Mitgutsch wurde OÖ Vizelandesmeister und Österreichsicher Meister in der Klasse Compound/Kadetten, Johannes Grims, OÖ Landesmeister und Österreichischer Meister, OÖ-Cup Gesamtsieger und Gesamtsieger der Jugendwertung 3D in der Klasse ‚Instinctive Bow‘/Schüler II und Michael Mühlbauer, OÖ Vizelandesmeister und Österreichischer Vizemeister, OÖ Cup Gesamtsieger in der Klasse ‚Instinctive Bow‘/Schüler I.

„Auf lebendige Tiere würde ich nie schießen“, sagt Lukas Schröger. | Foto: gawe
Wichtig ist die Bogenstärke. Du musst locker ziehen und leicht auslassen können | Foto: gawe
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