Hohes Folgeverletzungsrisiko bei verfrühtem Training nach Knieverletzungen

Wen es hinaus in die frühlingshafte Natur zieht, der ist mit Walken und Wandern gut beraten. | Foto: Foto: panthermedia/stokkete
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BEZIRK. Nach den tristen Wintermonaten ziehen schön langsam deutlich mildere Temperaturen und vermehrte Sonnenstunden ins Land. Mit ihnen kommt jedes Jahr auch das allgemeine Gefühlshoch und der Wunsch, sich wieder mehr zu bewegen. Vielleicht mit ein Grund, warum viele Sportler nach einer Knieverletzung auf der Piste nun viel zu früh wieder mit dem Training beginnen. Doktor Michael Riepl von der Abteilung für Unfallchirurgie im Landes-Krankenhaus Rohrbach rät Profis wie Hobbysportlern die empfohlene Rehabilitationsfrist keinesfalls zu ignorieren und dem Körper Zeit zu geben, sich richtig zu regenerieren.

Längere Pausen sind wichtig

Knieverletzungen – speziell Kreuzbandrisse – sind eine der häufigsten Verletzungen von Wintersportbegeisterten. Nach Diagnose und Therapie müssen Betroffene mit einer längeren sportlichen Ausfallzeit rechnen. „Bei einem operativ behandelten vorderen Kreuzbandriss raten wir beispielsweise zu einer Pause von etwa einem dreiviertel Jahr, in manchen Fällen auch länger, damit die Verletzung ausheilen kann und das Knie wieder seine ursprüngliche Belastungsfähigkeit erhält“, so Riepl. Grund für die verordnete Trainingspause nach einer solchen Operation sind neben zunächst notwendigen entzündungshemmenden und abschwellenden Maßnahmen unter anderem Defizite der entsprechenden Muskulatur nach der Knieoperation, die das Risiko für erneute Verletzungen und Folgeschäden bei verfrühter starker Belastung erheblich erhöhen. „Lassen die Schmerzen nach, starten viele zu früh mit dem Training“, weiß der Unfallchirurg, „das aber kann Verletzungen zur Folge haben, so bedeutet etwa eine erneute Ruptur des Kreuzbandes ein definitives Trainingsende für die Sportbegeisterten.“

Mit Geduld und Weitsicht zurück in den Sport

Der Experte rät daher, es trotz Vorfreude erst einmal ruhig anzugehen: „Eine allgemein gültige Ausfallsfrist kann nur sehr schwer bestimmt werden. In manchen Fällen dauert es Jahre, bis das Knie wieder seine volle Funktionsfähigkeit entwickelt hat. Zudem setzt auch jede Sportart andere Anforderungen an das Gelenk.“ Sicher ist, dass gerade Sportarten mit schnellen Richtungswechseln wie beispielsweise Fußball, Handball oder Basketball, genau wie Kontaktsportarten mit unberechenbaren Gegnern oder Sportarten mit vielen abrupten Stopps, etwa der Tennissport, mit großer Vorsicht zu genießen sind. Besser geeignet für einen sanften Wiedereinstieg sind Sportarten mit kontrollierbaren Bewegungsabläufen, beispielsweise Radfahren. „Hier kann jeder Einzelne die gleichmäßigen Bewegungsabäufe gut dosieren und die Intensität entsprechend seiner Belastungsmöglichkeiten langsam steigern“, sagt Riepl. Wichtig ist dabei verstärkt auf die Reaktion des verletzten Gelenks zu achten und anfangs auf fixierte Pedalsysteme zu verzichten, um ungünstige Positionen des Kniegelenks nach der Operation zu vermeiden. Eine sinnvolle Sportart zum Trainingsbeginn nach einer Knieverletzung ist auch das Schwimmen. Aufgrund des geringen Wasserwiderstandes fördert es die Ausdauer, stärkt die Muskulatur und belastet – wird der Sport nicht zu exzessiv betrieben – die verletzten Gelenke nur wenig. Wen es hinaus in die frühlingshafte Natur zieht, der ist mit Walken und Wandern gut beraten. Dabei sollte Wert auf gutes Schuhwerk und gerade auf abschüssigen Wanderwegen besonderes Augenmerk auf einen sicheren Tritt gelegt werden.

Wen es hinaus in die frühlingshafte Natur zieht, der ist mit Walken und Wandern gut beraten. | Foto: Foto: panthermedia/stokkete
Doktor Michael Riepl von der Abteilung für Unfallchirurgie im LKH Rohrbach. | Foto: Foto: gespag
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