„Krandys" Motto lautet: Pokal oder Spital
Snowboard-Crosser Andy Kroh fuhr bei der Junioren-WM auf Platz sechs.
HASLACH. „Schifahren war mir als Kind zu langweilig", berichtet Andreas Kroh. "Der Kampf Mann gegen Mann ist das Spannende am Snowboarden“, beschreibt „Krandy“ seinen Sport – das Snowboardcross.
Hart und wenig herzlich
Vier Starter katapultieren sich gleichzeitig aus den Startboxen. Auf der engen Strecke mit diversen Herausforderungen (Schanzen, Senken, Absätzen und Kurven) ist das fahrerische Können der Boarder gefragt: „Du brauchst viel Durchsetzungsvermögen. Köperkontakt gibt es fast immer, egal, ob am Start oder auf der Strecke. Es passiert auch oft, dass man sich in der Luft berührt. Als Snowboardcrosser musst du schon etwas einstecken können.“ Vier Leute auf der engen Strecke bergen auch andere Gefahren: „Beim letzten Rennen habe ich im Training einen Sturz gebaut. Der hinter mir fahrende Crosser ist mir über den Arm gefahren“, schildert der 18-Jährige, wie er einen schmerzhafter Schnitt im Handgelenk als Andenken mitnahm.
Platz im ÖSV C-Kader
Großartige Erfolge haben ihm heuer einen Platz im ÖSV C-Kader eingebracht: So stehen ein Sieg beim Junior FIS-Rennen in Kühtai 2014 und ein zweiter Platz in Davos auf seiner Visitenkarte. Die Silbermedaille im Teambewerb bei den Europä-ischen Jugendspielen und den Juniorern-Staatsmeistertitel gab es als Draufgabe. Sein Antreten bei der Junioren WM im Valmalenco endete vorzeitig: „Mich hat es geschmissen und ich habe mir die Schulter verschoben.“ Fatal begann die Saison 2015/16 im November beim Training in Sas Fe.
Schwerer Sturz
„Ich bin zu weit gesprungen. Nachdem ich bereits im Flachstück aufgekommen war, hatte ich ziemlich weiche Knie. Zuerst glaubte ich, es ist mir vor Schreck etwas in die Hose gegangen.“ Eine MR-Untersuchung in Hochrum brachte Gewissheit: Kreuzband gerissen, Meniskus eingerissen. Schwacher Trost: Er wurde eine Woche nach Anna Veith an derselben Klinik operiert. Die Saison war damit erledigt. Umso intensiver hat er sich auf die heurigen Rennen vorbereitet. 35 Stunden Training in der Woche, dank der Ski-HAK haben sich gelohnt.
Vier Top 16-Plätze
Der Ausnahmesportler zeigte dann heuer mit vier Top 16-Plätzen im Europacup, darunter einem vierten Platz beim Europacuprennen in Puy St. Vincent (Frankreich), groß auf. Vorläufiger Saisonhöhepunkt war die Junioren-WM im tschechischen Klinovec. Bei diesem Windrennen reichte es zu Platz sechs. Dazu kommt ein siebter Rang im Teambewerb. Seinem Ziel, dem ÖSV B-Kader, ist er damit wahrscheinlich etwas näher gekommen. Motivation für Erfolge holt er sich manchmal auch woanders: „Wenn es mich ab und zu so richtig auf die Goschn haut, motiviert mich das voll.“
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