Bezirk Rohrbach: 25 Lehrlinge, aber 13 Negativbescheide

LR Anschober, Martina Gusenbauer (Malerei Hauser), Amir (Lehrling Malerei Hauser). | Foto: Foto: Land OÖ
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BEZIRK. Schon 299 Asylwerbende in ganz Oberösterreich absolvieren eine Lehre in Mangelberufen, wo Unternehmen schon seit Jahren händeringend nach Mitarbeitern suchen. Die Zahl steigt weiter, 14 weiter Anträge sind bereits in Bearbeitung. Aufgrund des Mangels an Lehrlingen und Fachkräften und der dringenden Nachfrage der Unternehmen wurde von Wirtschaft und Politik die legale Arbeitsmöglichkeit "Asylwerbende in Lehre" in Lehrlingsmangelstellen geschaffen. Die Asylwerbenden profitieren davon, weil sie beschäftigt, ausgebildet und integriert werden, die Unternehmen gewinnen Mitarbeiter. 


40 Lehrlinge mit Negativbescheid

Landesweit wäre jedoch noch viel mehr möglich: In 38 definierten Lehrlingsmangelberufen stehen rund 3.000 Lehrstellen leer und könnten teils sofort besetzt werden. Große Verunsicherung macht sich jedoch aufgrund der Abschiebungen und Negativbescheide breit. Mittlerweile haben bereits 40 Lehrlinge einen Negativbescheid erhalten und stehen damit vor der Abschiebung, falls nach einer Berufung dieser Bescheid von der zweiten Instanz bestätigt wird. Gleichzeitig entsteht gegen diese Abschiebungen eine Protestlawine. Tausende Schreiben und Kommentare wären bereits im Büro des Integrationslandesrates Rudi Anschober gelandet. Die von ihm gestartete Petition "Ausbildung statt Abschiebung" (http://www.anschober.at/petition) hat bereits mehr als 23.000 Unterstützer – darunter auch Unternehmen, Gemeinden, Minister und Promis. Für die Aktion wurden auch Videos gedreht, die auf der Facebook-Seite von Rudi Anschober und "ZusammenHelfen OÖ" zu sehen sind. Mitgemacht haben dabei unter anderem auch Weberlehrling Javad und die Weberei Vieböck in Helfenberg, Kochlehrling Samir und das Hotel Bergergut Afiesl oder Landschaftsbaulehrling Peyman und Garten Zauner Kleinzell. Durch Kinospots und einer Präsentation in Wien am 19. Jänner soll die Petition weiter an Präsenz gewinnen. 

Rohrbach hat 25 Asylwerber als Lehrlinge

Im Bezirk Rohrbach gibt es 25 Asylwerber als Lehrlinge. Damit ist der Bezirk trotz dessen Herausforderungen mit Abwanderung und Fläche unter den Top 3. Den Grund dafür sieht Landesrat Anschober in dem Engagement der Bezirkshauptfrau für eine rasche Arbeitsmarkt-Integration und in der Vernetzung von AMS, Wirtschaftskammer, Betrieben und Asylwerbern. Aktuell gibt es 13 Negativbescheide bei 25 Lehrlingen – bei gleichzeitig 246 offenen Lehrstellen. 

Situation in Deutschland

Auch in Deutschland hat es das Problem der Abschiebungen von Lehrlingen gegeben. Hier wurde von der deutschen Bundesregierung allerdings rasch reagiert. Seit zwei Jahren funktioniert das Model 3 plus 2 gut. Konkret bedeutet dass, dass der Lehrling in den ersten zwei Ausbildungsjahren vor Abschiebung geschützt ist. 

Zur Sache

In allen Bezirken Oberösterreichs arbeiten mittlerweile Asylwerbende in  Lehrstellen (gesamt: 299). Asylwerbende konnten in vielen Mangel-Bereichen Fuß fassen, für die sich nicht mehr genügend Bewerber aus Österreich bzw. der EU finden, am stärksten im Bereich der Gastronomie (ein Drittel). In den einzelnen Lehrstellen selbst führt mit Abstand der Lehrberuf des Kochs/der Köchin (70 Asylwerbende). Danach kommen: Bäcker/in (15), Tischler (14), Friseure (14), Einzelhandelskauffrauen/-männer im Lebensmittelhandel (12), Gastronomiefachmann/-frau (11), Elektrotechniker (11), Maurer (9). Vor allem Lehrstellen für Mädchen sollen ausgebaut werden. 

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