Mehr als 1,1 Millionen erkämpft
Doch: Aus Angst den Job zu verlieren, verzichten viele auf Ansprüche.
BEZIRK (anh). Im Jahr 2016 waren durchschnittlich 1.092 Personen im Bezirk Rohrbach auf Arbeitssuche – um 4,8 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Die sich daraus ergebende Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent ist eine der niedrigsten des Landes und auch die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit beträgt im Bezirk nur 83 Tage, im Landesdurchschnitt 161. Doch ganz so rosig sieht es nicht aus: "Der Bezirk bietet zum einen wenig Beschäftigungsmöglichkeiten, zum anderen sind die Einkommen niedrig", erklärt AK-Bezirsstellenleiter Manfred Riepl. So beträgt das Medianeinkommen der 23.000 Arbeitnehmer nur 1.817 Euro, womit der Bezirk auf dem 17. Platz von 18 Bezirken liegt. Zum Vergleich: Das landesweite Medianeinkommen beträgt 2.191, ist also um 374 Euro oder mehr als 20 Prozent höher. Diese Schere hat sich sogar in den letzten zehn Jahren weiter geöffnet, denn 2005 betrug die Differenz erst 294 Euro. Die Folge: Viele pendeln in den Zentralraum.
Angst vor Jobverlust
Doch selbst jene, die einen Job im Bezirk haben, sind mit Problemen geplagt, wie ein Blick in die Statistik verrät: 3.958 AK-Mitglieder wandten sich 2016 mit Arbeits- und Rechtsfragen an die Arbeiterkammer Rohrbach. 301.809 Menschen waren es oberösterreichweit. Mehr als 1,1 Millionen Euro wurden dabei im Bezirk erstritten, auf Landesebene sogar fast 45 Millionen. Ein dramatischer Trend, der dabei feststellbar ist: "Beschäftigte lassen sich oft nur beraten, verzichten letztendlich aber aus Angst um ihren Job darauf, ihre Ansprüche auch einzufordern", sagt Franz Molterer, Stellvertretender Direktor der AK OÖ.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.