Vresh: Gekommen, um die Branche aufzumischen
Klaus Buchroithner und Kevin Blaschek produzieren unter dem Label "Vresh" faire Mode.
AIGEN-SCHLÄGL, EFERDING (anh). Shirts, Pullover, Taschen, Mützen und Kappen – allesamt versehen mit einem kleinen "V" – stapeln sich in der Schlossergasse 11 in Eferding. Es riecht nach Baumwolle und Kreativität. Es ist ein Ort des Tüftelns und Probierens und es ist der Ort, von dem aus Klaus Buchroithner (26) und Kevin Blaschek (25) seit ein paar Jahren sprichwörtlich die Fäden ziehen: In der Schlossergasse wurde das Textillabel "Vresh" geboren.
Faire Produktion in Europa
Was als kleines Hinterhof bzw. Hintershop-Projekt von dem Eferdinger Klaus Buchroithner 2012 im Skateshop seines Bruders begann, hat sich mittlerweile zu einer Marke mit Mission entwickelt. Das verrät bereits das "V" im Firmennamen, welches für "value", zu Deutsch "Wert", steht. "Nicht nur wir sollen von unseren Produkten profitieren, sondern alle Beteiligten: Die Hersteller bekommen faire Löhne bezahlt, die Händler werden direkt von uns beliefert, die Kunden bekommen höchste Qualität zu einem günstigen Preis und die Umwelt wird durch nachhaltige Herstellung geschont", erklärt der gebürtige Aigen-Schlägler Kevin Blaschek. Um dies alles gewährleisten zu können, setzen die beiden Geschäftsführer zu 100 Prozent auf faire Produktion in Europa.
Vreshe Jeans aus Portugal
Die in Eferding zu Papier gebrachten Ideen wandern in Form von Schnitt- und Designmustern zu ihrer Produktionsstätte in den Norden Portugals. Die fertigen Kleidungsstücke wiederum werden von dort aus direkt zurück nach Eferding geliefert. Das spart Kosten und wirkt sich positiv auf die Löhne der Arbeiter aus. Sie bekommen 10 Prozent mehr. Eine der größte Herausforderungen ihres Business-Alltags sei übrigens die Kommunikation mit ihren Herstellern. "Man muss sich irgendwie in schlechtem Englisch verständigen", erklärt Kevin Blaschek. Da kann es auch schon einmal vorkommen, dass ein Shirt in einer anderen Ausführung geliefert wird als ursprünglich gedacht. Das scheinen die beiden aber leicht verschmerzen zu können, schließlich sind sie gerade am Erweitern ihres Sortiments: eine Fair-Trade-Jeans kommt dazu. Für diese warben sie Ende 2016 mittels der amerikanischen Crowdfunding-Plattform "kickstarter". Interessierte konnten sie dort vorbestellen und damit in den Sammeltopf einzahlen. "Innerhalb weniger Tage hatten wir unser Finanzierungsziel von 10.000 Euro erreicht", berichtet der Aigen-Schlägler. Bestellungen seien vor allem aus Österreich und Deutschland gekommen, aber auch aus Hongkong, Finnland, Australien oder den Vereinigten Arabischen Emiraten. Nun ist die Produktion angelaufen, im März werden die ersten Hosen ausgeliefert.
Zur Sache
Die Vresh GmbH wurde 2016 gegründet und ist die erste Marke im Boardsport-Bereich, die zu 100 Prozent auf faire Produktion in Europa setzt. Erhältlich sind die Produkte im Onlineshop, bei Dresscode (Rohrbach-Berg), im Skateshop Eferding sowie in diversen Boardshops. Mehr auf: https://vresh-clothing.com
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