Ich bin ein alter "Lotter"...

Episoden aus meinem Leben

2. Splitter - Ich bitte um einen passenden aussagekräftigen Titel

Ich bin ein alter ‘Lotter’, wie man in meiner Heimat Tirol sagen würde und nicht - nur - ein ‘älterer Herr’. Außerdem bin ich ein ‘Koloss’, nicht nur ‘wohlbeleibt’, denn der wäre ja zu wenig dick.

Jetzt bin ich jedoch dabei, hier an unserem Ferienort in der Oststeiermark der gestrigen Ankündigung gegenüber meiner Frau zu folgen: “Wenn es nicht regnet, werde ich die Schwammerl ‘brocken’ gehen, die wir zuhauf am Wegrand unseres Wald-Spaziergangs gesehen haben.”

Meine geliebte Frau, üblicherweise die Initiatorin unserer Wanderungen, weigert sich aber spontan - ich selbst hätte ja nicht gewagt, einen solchen Vorschlag zur Diskussion zu stellen - mit mir ‘durch das Gestrüpp zu kriechen’.
Sie sagt zu mir: “Alter Mann, steck vorsichtshalber Dein Mobiltelefon ein, damit Du mich erreichen kannst, solltest Du hinfallen und mit Deinem angewachsenen ‘Rucksack’ da vorne nicht mehr aufstehen können!”

Wie geschickt meine Frau doch meine eben erst besprochenen Attribute ansprechen kann, ohne in eine extreme Ausdrucksweise zu verfallen! Allerdings vergisst sie nicht, ihre Worte mit einer Warnung bezogen auf meine Gebrechlichkeit zu würzen.

Aus ureigenstem Antrieb und nicht nur bewogen durch die wohlgemeinte stereotype Aufforderung aus weiblichem Mund, mich mehr zu bewegen, geht es sehr viel leichter, mein Lebendgewicht in Trab zu setzen. Ich tue es in der unumstößlichen Vorfreude, bald die so mühelos entdeckten Pilze lustvoll abzugrasen.

Tatsächlich finde ich ganz nah dem Waldesrand den prachtvollen Herren- oder Steinpilz, der mich schon zuvor entzückt hatte. Ich schneide ihn knapp über dem Mycel ab und stecke ihn in mein elegantes Einkaufssackerl aus plastifiziertem Material, welches mir meine geliebte Frau als geeignet und mit der einer Erdbeere gleichenden Hülle auch als möglichst stilecht empfohlen hatte.
Frohgemut schreite ich weiter und wundere mich dann doch sehr, dass die Eierschwammerln, die ich tags zuvor zwar von weitem leuchten gesehen, aber ohne mitgeführtes Behältnis nicht mitgenommen hatte, so weit entfernt von dem Herrenpilz stehen, den ich gerade eingesammelt hatte. Schrittweise wird mir aber bewusst, dass jemand dieselben - und zwar alle - gepflückt haben musste. Mit großem Bedauern ergebe ich mich in mein Schicksal, ärgere mich dann aber doch, als ich den siegreichen Konkurrenten beim Schwammerlsuchen dreißig Meter vor mir entdecke.

Was bleibt mir anderes über, als meine Jagdgefilde in ein anderes, mir unbekanntes Terrain zu verlagern, was jedoch meinen Sammeleifer nicht bremsen kann, sondern nur meinen Jagdinstinkt schärft. Zwischen all den hellen Buchenblättern und den vielen, teils wunderschönen aber ungenießbaren Pilzen finde ich tatsächlich zunächst einen weiteren Herrenpilz, was meine Arroganz weckt, ich wäre der gewieftere Pilzesammler als mein vorwitziger Konkurrent, der ja am ersten Herrenpilz vorbeigegangen sein musste.

Dann finde ich - zwar nicht am Rand des Weges, sondern im unwegsamen Gelände - einige Eierschwammerln und - einen dritten Herrenpilz.
Als ich schon mit dem Gedanken spiele, den Heimweg anzutreten, sehe ich mit einem Mal drei riesengroße Exemplare von Eierschwammerln. Warum waren diese - trotz des weithin sichtbaren Standorts - bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht in einem Sammelbehälter gelandet? - Sie sprießen keck an der steilen Böschung eines kleinen, glitzernden und rauschenden Bächleins und zwar am jenseitigen Ufer. Für mich ist das die einmalige Gelegenheit, den vorangegangenen Frust über die erlittene Niederlage etwas zu kaschieren. Gleich entdecke ich einen geringfügig aus dem Wasser ragenden Stein, der mir verspricht, meine ‘Flussüberquerung’ zu ermöglichen. Ich vertraue dem Angebot uneingeschränkt und besteige ohne weiteres Zögern diesen Stein und gleich darauf jenen. der sich mir am gegenseitigen Ufer als Pendant anbietet.

Dann aber schießt mir durch den Kopf: “Wie hieve ich meine 120 oder mindestens 115 Kilo (so genau weiß ich das nie) das Steilufer hinauf, um die verheißungsvollen, satt gelborangen Prachtexemplare pflücken zu können???” Der dünne Baumstamm, der selbst mir ohne weiteres Halt gebieten würde, ist um dreißig Zentimeter zu weit entfernt, verfügt aber über ein Ersatzprodukt für den Notfall: eine zwar beträchtlich dünnere, aber links und rechts im Boden verankerte Wurzel. Selbstverständlich ergreife ich diese Chance, diesen Strohhalm sofort.

Für einen schlankeren, geschickteren Zeitgenossen hätte das ohne weiteres gereicht. ich aber plumpse rücklings in das seichte Rinnsal, wo ich mit dem Hosenboden im Wasser lande. Auch meine Sammeltasche fällt ins Wasser und entleert sich rascher als mir lieb ist. So entschwindet auch wieder einer der Herrenpilze.

Jetzt ist mir schon alles egal, ich wate mit wassergefüllten Wanderstiefeln - ohne irgendeinen Halt zu suchen - zum Flecken mit der ersehnten Ernte. Ein weiterer Herrenpilz im Wald ganz nahe bei unserem Haus entschädigt und besänftigt mich zusätzlich, sodass ich meiner Frau beim Vorzeigen meiner Ausbeute freudestrahlend berichten kann, ich wäre ins Wasser gefallen. Sie vermittelt mir nicht den geringsten Eindruck von Schadenfreude, sondern hilft mir zielstrebig bei der Schadensbegrenzung.

Beide lachen wir anschließend herzlich über diesen Vorfall, am besten symbolisiert durch einen am Rücken liegenden Käfer.

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