Immi 15: Ein Preis für Helferinnen mit Herz
Eine Mutter auf Zeit und eine Ehrenamtliche im Kampf gegen Gewalt: Der "IMMI 15" wurde verliehen.
RUDOLFHSEIM-FÜNFHAUS. Engagierte Menschen wurden gesucht – Menschen, die zu einem friedlichen und respektvollen Miteinander im Bezirk beitragen. Menschen, die einfach helfen. Bis 8. Oktober konnte jeder, der einen solchen Menschen kennt, diesen für den "IMMI 15", den Integrationspreis des Bezirks, nominieren.
Die Gewinnerinnen wurden am 30. November vor den Vorhang geholt und im Rahmen eines großen Festaktes in der Bezirksvorstehung Rudolfsheim-Fünfhaus ins Rampenlicht gerückt. "In diesem Sinne dient der Abend der Auszeichnung derer, die Besonderes geleistet haben, und um sie auf die Bühne zu holen und sichtbar zu machen. Und um sich bei ihnen für all das zu bedanken, was sie tun", leitete die stellvertretende Bezirksvorsteherin Merja Biedermann die Veranstaltung ein.
Mutter auf Zeit
Katharina Franke hat im September 2015, mitten in der Flüchtlingskrise, acht Asylsuchende bei sich aufgenommen. Zwei von ihnen, die syrischen Brüder Mahmoud (20) und Laith (9), hat sie bis zu ihrer Familienzusammenführung im Februar 2017 bei sich zu Hause gepflegt und versorgt.
Mit Unterstützung der Schule, ihrer Familie und Freunden hat sie für die jungen Männer ein sicheres Zuhause geschaffen. Mahmoud hat 2015 mit einem Deutschkurs begonnen, heute ist er schon im dritten Lehrjahr seiner Ausbildung zum Koch. Laith besucht gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Ghait (9) die dritte Klasse Volksschule. Dieser ist 2017 mit seinen Eltern nachgekommen. Martina Bach, Direktorin der Volksschule Johnstraße, hat die Jungs aufgenommen und Katharina Franke nominiert: "Sie hat eine Familie, um die es sehr dunkel geworden war, ins Helle geführt."
"Ich bedanke mich vielmals bei jedem Menschen in Österreich, ganz besonders bei meiner österreichischen Mutter Katharina. Ohne sie wäre mein Leben anders verlaufen", so Mahmoud zu seiner Mutter auf Zeit.
Selbstbewusstsein schaffen
Der zweite "IMMI 15" des Abends ging an die Gründerin des Integrationsvereins Vortex. Die Serbin Bojana Ristanovic kümmert sich seit zwei Jahren um die Integration von Frauen und Kindern mit Gewalterfahrung und Opfer von Menschenhandel. Ehrenamtlich vermitteln Bojana Ristanovic und ihr Team Betroffene an Stellen, die ihnen Hilfe anbieten, sowie an Behörden und andere Freiwillige. Selbstbewusstsein, Kraft und ein vertrautes Umfeld für Menschen in Not sollen dadurch geschaffen werden. "Ich freue mich auf weitere Herausforderungen, um Menschen weiterhin Gutes zu tun", so Ristanovic.
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