Episoden aus meinem Leben - Odyssee nach Leipzig (komplett wie in Zukunft auch)

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13. Splitter

Wer eine Reise tut, der kann auch was erleben. Wer nach Leipzig fährt auch.

Mittlerweile schreiben wir 2016 und ich bin 74 Jahre alt. Zusammen mit meiner Frau wohne ich in Wien, der Hauptstadt von Österreich.

Gerne möchten wir "Oitscherln", wie ältere Leute auf Wienerisch heißen, ganz konventionell mit dem Zug reisen. Wir suchen eine Zugverbindung von Wien nach Leipzig. Trotz außerordentlicher Bemühungen finden wir jedoch keine einzige (!) Direktverbindung.

Von meiner Kollegin aus Innsbruck, die ebenfalls nach Leipzig zur selben Veranstaltung fährt, weiß ich, dass es von dort eine Bahn-Direktverbindung nach Leipzig gibt. Ist also Innsbruck eher Weltstadt als Wien?

Da wir in jedem Fall mit möglichst wenig Aufwand zu einem internationalen Meeting in Leipzig kommen wollen, beschließen wir, ganz routiniert, nach Leipzig zu fliegen. Das geht direkt. Bei dieser Zusammenkunft handelt sich um das 55-jährige Jubiläum unseres internationalen Jugend-Rotkreuz-Treffens im niederösterreichischen Hohenlehen im Ybbstal im Jahr 1961. Als Organisator der 50-jährigen Wiedersehensfeier, wofür ich all die Recherche-Arbeit durchgeführt habe, darf ich nicht fehlen.

Zeitgerecht - um nur ja nichts zu versäumen - machen wir uns mit unserem Gepäck, das auch einen Laptop und einen Beamer enthält, auf den Weg zum Flughafen. Um Geld zu sparen nehmen wir statt einem Taxi die U3 und setzen uns zum Warten auf den Flughafenbus am Wiener Westbahnhof nieder. Es ist eine Bank, auf der neben uns noch ein seriöser Herr Platz genommen hat.

Galant - wie ich bin - fühle ich mich für das Tragen und Hüten der beiden Gepäckstücke verantwortlich. Ich deponiere sie zu meiner linken Seite. Der Flughafenbus kommt, ich nehme unsere beiden kleinen Koffer , das heißt will sie nehmen, weil einer davon ist nicht mehr vorhanden. Der Herr neben uns erzählt, er hätte jemanden hinter uns am Boden sitzen gesehen, sonst aber nichts wahrgenommen. Uns erscheint die Erklärung plausibel und wir entwickeln sofort unsere eigene Hypothese, wonach der Unbekannte es war, der diesen Gauner-Trick eingesetzt hatte, um sich unseren Koffer anzueignen. Offensichtlich hatte er aufgrund unserer Kleidung vermutet, der Inhalt wäre kostbar.

Diebstahlsanzeige machen? Reise unterbrechen? Nein! Das wäre ungeschickt und wir setzen - rasch entschlossen - unsere Reise fort.

Außerdem ist meine Frau erleichtert, dass der Koffer mit dem Video-Beamer und meiner Kleidung gestohlen wurde. Der Laptop und die Garderobe meiner Frau sind damit verschont geblieben. Also fangen wir bereits am Flughafen an, Unterwäsche für mich zu kaufen, die man ja öfter als die Oberbekleidung wechseln sollte.

In Leipzig angekommen wird unser Missgeschick zum Gesprächsthema, das nicht nur in Deutsch für die beteiligten Österreicher und Schweizer sowie für die einladenden ehemaligen Ostdeutschen, sondern auch in Englisch für unsere englischen, kanadischen und US-Kollegen zu schildern ist.

Unsere hilfreichen Gastgeber engagieren sich sofort und empfehlen uns ein Geschäft, wo wir anderntags Hosen für einen wohlbeleibten Herrn, der den Bauch gern über dem Gürtel trägt, einkaufen können, den "Hirmer". Beim Beamer tröstet sich meine Frau, der gestohlene wäre bereits etwas älter, wenn auch noch funktionstüchtig gewesen und könne daher "getrost" durch ein neues Leipziger Exemplar ersetzt werden.

Neben unseren Gesprächen, die sich um die gemeinsame Vergangenheit und die gegenwärtigen Veränderungen bei den Einzelnen dreht, haben unsere eifrigen Gastgeber samt ihrem Sohn ein volles Besuchsprogramm für Leipzig, Weimar und Dresden zusammengestellt, dem wir uns alle voll Interesse widmen.

Unsere einwöchige Zusammenkunft endet mit einem etwas wehmütigen Abschied, bei dem unser Teilnehmer aus England für ein weiteres Treffen einlädt, das bereits in zwei Jahren stattfinden soll, damit noch möglichst viele von uns dabei sein können.

Mit dem für uns vorausbestellten Taxi fahren wir zum Leipziger Flughafen, wo wir feststellen, dass bei all den enormen Verspätungen für die innerdeutschen Flüge gerade unser Flug nach Wien die Ausnahmestellung genießt, storniert zu werden. Ist vielleicht die Weltstadt Wien hier in Leipzig doch nicht so wichtig? Offensichtlich beruht das irgendwie auf Gegenseitigkeit, bietet doch das kleinbürgerliche Wien - Provinz, Provinz - keinen Direkt-Zug nach Leipzig an.

Wir ergeben uns in unser Warte-Schicksal, denn außer einer Bahnfahrt bleiben uns ja nicht viele Alternativen. Zudem lassen wir uns die Hoffnung nicht nehmen, es werde doch bald ein Flug nach Wien starten, obwohl der Informations-Schalter nichts davon weiß. Also hängen wir in der Luft, ohne gestartet zu sein. Es bleibt uns endlos Zeit, Ess- und Trinkbares und sogar Minigeschenke für unsere Enkel zu besorgen.

Etwa sieben Stunden nach dem geplanten Abflug wird man auf uns aufmerksam und auch wir werden in den Flieger "eingeladen".

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