Episoden aus meinem Leben - Tätigkeitsprofil - Teil 1 von 2
Zwanzig Jahre arbeite ich jetzt im Vertrieb einer Papierfabrik. Nach so vielen Jahren ist es durchaus üblich, dass man mehr Kompetenzen und direkt unterstellte Mitarbeitende hat. In meinem Fall sind es ausschließlich Frauen. Selbstverständlich bin ich jetzt für einen größeren Aufgaben-Bereich zuständig. Das Team ist analog zu dieser Entwicklung gewachsen, aber jetzt ist damit Schluss, meint mein Chef.
Da ich der Meinung bin, dass die Qualität meiner Arbeit nicht darunter leiden soll, will ich mich nicht damit zufrieden geben. Da meine Frau eine Beraterin für Führungskräfte ist, diskutiere ich mit ihr, um herauszufinden, wie ich mich in diesem Zusammenhang verhalten soll. Tatsächlich sind ihr solche Probleme nicht unbekannt Sie rät mir zu einer Vorgangsweise, die ich selbst nie gewählt hätte. Ich will zwar mein Ziel erreichen, aber unter meinen gleichgestellten Kollegen kein Aufsehen erregen. Sie meint, ich solle mein Ansinnen nicht nur mündlich vortragen, sondern schriftlich untermauern. Sie vermutet, dass mein Wunsch voraussichtlich nicht erfüllt wird, dass man mir aber nach ein, zwei Jahren die Frage stellen wird: „Warum haben Sie das nicht schon früher gesagt?“ Dann kann ich souverän mein schriftliches Ansuchen vorweisen. Aber machen muss ich es jetzt.
Konfrontiert mit so einer realistischen Vorhersage folge ich ihrem Ratschlag. Ich verfasse also ein zweiseitiges Manuskript und verweise auf folgende Tatsachen:
Ich bin zuständig für sechs Vertreter in den Ländern Griechenland, Israel, Ägypten, Zypern, Iran und jenen im Mittleren Osten mit weiteren zehn Ländern. Mit sieben Exporteuren wickle ich die Geschäfte in deren Übersee-Märkten ab. Dreizehn Länder betreue ich schließlich direkt. Insgesamt handelt es sich dabei um 130 Kunden in 35 Ländern.
Meine Aufgabe besteht darin, Kundenanfragen sofort zu bearbeiten und deren Aufträge ohne Verzögerung in die Wege zu leiten. Anfallende Reklamationen sind prompt zu erledigen. Die Kreditlimits für die Kunden sind sorgfältig zu überwachen und auf Verzögerungen beim Zahlungseingang ist rechtzeitig zu reagieren.
Mein kühner Vorschlag ist, dass mein Chef die derzeitige Anzahl von drei Mitarbeiterinnen verdoppelt. Ich brauche ja einen Verhandlungsspielraum.
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