Bezirksblätter Adventkalender 2020
Fensterl Nummer 5
Im fünften Andventkalender-Türchen steckt Wissenswertes über den Brauch der Krampusse und der Perchten. Gibt es einen Unterschied und wenn ja, worin besteht dieser?
SALZBURG. Der fünfte Dezember ist vielen besser bekannt als der "Kramperl-Tag". In diesem Jahr fallen die Krampusläufe leider aus, auch auf Hausbesuche verzichten viele Krampus-Passen in diesem Jahr bewusst, um kein Risiko einzugehen.
Nichtsdestotrotz kann man sich an diesem Tag mit dem Hintergrund und dem Brauchtum an sich beschäftigen. Der Obmann der "Altgnigler Krampusse und Perchten", Hannes Brugger, weiß darüber Bescheid. "Ich merke immer wieder, dass das Interesse der Menschen an diesem Brauch sehr groß ist. Vor allem bei den Kindern. Daher ist es uns ein großes Anliegen, dieses Wissen weiterzugeben", sagt Brugger, der im Stadtteil Gnigl in der Stadt Salzburg lebt.
Die "Aufgaben" des Krampus
Wichtig ist: der Krampus ist zum Adventbeginn im Einsatz, die Zeit der Perchten beginnt erst mit der ersten Raunacht, der Thomasnacht am 21. Dezember und dauert bis zum Dreikönigstag am sechsten Jänner. Die Nacht vom fünften auf sechsten Jänner ist die Perchtennacht, die bedeutendste Raunacht.
"Der Krampus tritt immer als der 'böse und bestrafende Begleiter' des Nikolaus auf. Dabei muss er sich klar den Anweisungen des Nikolaus unterordnen", erklärt Brugger. Neben dem Nikolaus und meist mehreren Krampussen gehören oft auch ein Korbträger und manchmal auch Engerl zur "Pass". Vielfach sei die ursprüngliche Geschichte des Brauchtums - zu denen die Hausbesuche gehören - verloren gegangen, die Krampus-Schauläufe stehen oft im Vordergrund, sagt Brugger.
Von "Schiachperchten" und "Schönperchten"
Viele Krampusläufer haben sich immer wieder animalischer Utensilien bedienen, vom Pferdefuß bis zu Tierklauen. Heute verwenden die Krampusläufer neben den Hörnern auf ihren Masken oft große Rinderhörner.
Die Zeit der Perchten beginnt dann mit den Raunächten am 21. Dezember. Die sogenannten "Schiachperchten" sollen mit ihren lauten Schellen den Winter austreiben. Sie werden aufgrund ihres Aussehens und ihres Auftretens oft mit Krampussen verwechselt.
Eine wichtige Funktion haben die "Schönperchten". Sie tragen Kappen, in deren Mitte auf mindestens einer Seite ein Spiegel ist. Dieser soll die Sonnenstrahlen einfangen und das Frühjahr zum Leben erwecken. "Die Schönperchten stehen auch für Fruchtbarkeit und sollen Glück und Segen spenden. Den typischen Perchtenspruch 'An Fried, an G'sund und an Reim' kennen wohl die meisten Menschen", schildert Brugger. Weitere Schönperchten sind die "Tresterer" sowie die "Glöckler" mit ihren Lichterkappen.
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