Impfaktion
Mit HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs ankämpfen
Das Land startete eine HPV-Impfaktion ab August für Mädchen und Buben bis 18 Jahre. Mit einer HPV-Impfung soll das Risiko für Gebärmutterhalskrebs um bis zu 90 Prozent sinken.
SALZBURG. Das Land bietet ab August wieder die vergünstigte HPV-Impfung (Humane Papillomviren) für Mädchen und Buben an. Neu ist, dass es die Aktion zum Selbstkostenpreis bis zum vollendeten 18. Lebensjahr gibt – bisher gab es sie nur bis zum vollendeten 16. Lebensjahr. Humane Papillomviren (HPV) zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erregern. Bleibt eine HPV-Infektion bestehen, kann sich im Laufe der Zeit Krebs entwickeln.
400 neue Fälle von Gebärmutterhalskrebs jährlich
Etwa 80 Prozent aller Frauen und Männer werden im Laufe ihres Lebens mit genitalen HPV infiziert. Gebärmutterhalskrebs ist die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache bei Frauen weltweit. In Österreich werden jährlich rund 400 neue Fälle von Gebärmutterhalskrebs und 130 bis 180 Todesfälle gezählt. Die Impfung soll das Risiko für Genitalwarzen und Gebärmutterhalskrebs um bis zu 90 Prozent senken. Auch das Risiko für Krebs an Rachen, Kehlkopf, Scheide, Anus und Penis soll dadurch deutlich gesenkt werden – heißt es auf der Seite des Bundesministeriums.
HPV-Infektionen können zu Krebs führen
HP-Viren können infektiöse Hautveränderungen in erster Linie im Genitalbereich hervorrufen. „Dazu gehören neben den Genitalwarzen auch bösartige Erkrankungen und ihre Krebsvorstufen. Sowohl Frauen als auch Männer sind davon betroffen. Deshalb wird die Impfung für Personen beiderlei Geschlechts empfohlen“, sagt Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz. Länger bestehende Infektionen führen je nach HPV-Typ auch zu Krebs des Gebärmutterhalses, der Scheide, Vulva, Penis, Anus, Rachen und Kehlkopf.
Immunisierung vor Eintritt ins sexuell aktive Alter
Die aktive Immunisierung gegen HPV ist im kostenlosen Impfprogramm für Mädchen und Buben enthalten und wird ab dem vollendeten neunten bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr in zwei Teilimpfungen verabreicht. In der Regel erfolgt dies im Rahmen von Schulaktionen. Die Immunisierung soll vorrangig vor Eintritt in das sexuell aktive Alter stattfinden, da sie prophylaktisch wirksam ist.
Auch Nachholung der Impfung macht Sinn
Aber auch im sexuell aktiven Alter macht es Sinn, die HPV-Impfung nachzuholen – eben bis zum vollendeten 18. Lebensjahr "Wir empfehlen, die HPV-Impfung nachzuholen. Dazu soll diese Impfaktion beitragen“, sagt Juhasz.
Unterbrechung der Infektionskette und Herdenschutz
Die Nachholimpfungen für alle zwischen zwölf und 18 Jahren werden nach Terminvereinbarung im jeweiligen Gesundheitsamt zum Selbstkostenpreis (50 Euro pro Teilimpfung) durchgeführt. Für die Inanspruchnahme gilt jeweils das Alter zum Zeitpunkt der ersten Dosis. Ab dem vollendeten 15. Lebensjahr sind insgesamt drei Dosen zur Immunisierung erforderlich. „Die Nachholimpfung ist nicht nur zur Unterbrechung der Infektionskette wichtig, sondern auch zur Erreichung eines Herdenschutzes“, so Juhasz.
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