Tipp der Ärztekammer: Vorsorge ist besser als heilen

Peter Kowatsch ist Vorsorgereferent der Ärztekammer. | Foto: Dr. Kowatsch
  • Peter Kowatsch ist Vorsorgereferent der Ärztekammer.
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SALZBURG. Es gibt sie durchaus, die gesundheitsbewussten und vitalen Männer, die auf ihre Gesundheit, ihr Wohlbefinden und ihr Äußeres achten. Doch – und das beweisen aktuelle Statistiken – sie sind deutlich in der Minderheit. Das bedauert auch der Vorsorgereferent der Ärztekammer Salzburg, Allgemeinmediziner Peter Kowatsch.

Salzburgs Männer sind tatsächlich echte Vorsorgemuffel?
PETER KOWATSCH:
Nach wie vor besteht bei Salzburgs Männern Nachholbedarf in Sachen Gesundheitsbewusstsein und Vorsorge – nur rund jeder Zehnte nimmt die kostenlosen jährlichen Vorsorgeuntersuchungen der Krankenkassen und die Möglichkeiten zur Krebs-Früherkennung wahr.

Woran liegt das?
Männer lassen sich während des Berufslebens sehr einspannen. Man nimmt sich nicht die Zeit für einen Arztbesuch, solange nichts weh tut. Darüber hinaus ist es vielen unangenehm, über die eigene Gesundheit nachzudenken, vielleicht auch wegen der Furcht, es könnte etwas herauskommen.

Wie oft sollte Mann zur Vorsorge gehen und wohin?
Grundsätzlich ist jedes Jahr eine Vorsorgeuntersuchung ratsam. Erster Ansprechpartner ist hier der Hausarzt des Vertrauens. Gesundenuntersuchungen können auch Internisten und Lungenfachärzte mit einem entsprechenden Vertrag auf Kassenkosten durchführen. Das heißt: Es ist gut, sich zu informieren, ob die Gesundenuntersuchung von den Krankenkassen bezahlt wird.

Was passiert bei einer Vorsorgeuntersuchung?

Anhand eines Vorsorgebogens werden im Gespräch Risikofaktoren oder familiäre Belastungen erhoben. Der Patient kommt nüchtern zur Untersuchung, damit die Ergebnisse des Harntests und der Blutabnahme möglichst aussagekräftig sind. Bei einem Alter ab 50 Jahren wird zudem der Stuhl analysiert. Zur klassischen Vorsorge gehört natürlich ein Augenmerk auf Blutdruck, Gefährdung des Herzens und Untersuchung auf Krebsrisiko gelegt. Generell sollte der Mensch aber ganzheitlich betrachtet werden – eben auch, wie es der Seele geht. Soziale Aktivitäten, Interessen und Beziehungen spielen eine große Rolle.

Wo liegen die häufigsten gesundheitlichen Problemzonen beim Mann?

Sehr viel liegt wirklich am Stress im Job. Übergewicht, Rauchen und Alkohol zählen nach wie vor zu großen Gefährdern, wie ein schlechter Trainingszustand und ungesunde Ernährung. Mit zunehmendem Alter können Abnützungserscheinungen, Herzprobleme oder ein eingeschränktes Sexualleben hinzukommen. Und nicht zu unterschätzen ist der Umgang mit einer Pensionierung.

Welche Rolle spielen die Ehefrauen und Partnerinnen in Sachen Vorsorge?
Ja, es sind schon sehr oft die Frauen, die ihre Partner auf einen Vorsorgetermin hinweisen. Einen nicht zu unterschätzenden Anteil am Wohlbefinden des Mannes haben sie auch, wenn es um gemeinsame Bewegung, um gesundes Essen und um Beziehungsarbeit geht.

Warum unterstützen Sie die Aktion Heldencheck?
Weil es wichtig ist, das Thema Männergesundheit immer wieder in Erinnerung zu rufen. Vor allem bei jenen, die körperlich hart arbeiten oder bei Männern, die einen Job haben, wo sie vor lauter Arbeit auf das eigene Körperbewusstsein vergessen.
^Interview: Angelika Pehab

Weitere Beiträge zum Thema Männergesundheit finden Sie unter www.meinbezirk.at/heldencheck.

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