Künstler Jessie Kohn
Gesichter der Menschen sind die schönsten Motive
Der Künstler Jessie Kohn bereitet gerade seine neue Ausstellung in der Andräkirche in der Stadt Salzburg vor. Ende August soll ein eigener Song folgen.
SALZBURG. Die schönsten Motive sind für ihn die Gesichter der Menschen, die kleinen Details, die sich darin wiederfinden und jedes einzelne Gesicht unverwechselbar machen. Daher verwundert es auch kaum, dass sich der junge Salzburger Künstler Jessie Kohn in seinen Werken primär auf Porträts konzentriert.
"Für mich ist das menschliche Gesicht eines der bezauberndsten Motive zum Malen, weil alle Gesichter die gleichen Grundeigenschaften haben, zwei Augen, Nase, Mund, aber gleichzeitig so unterschiedlich sind", erklärt der 1991 geborene Künstler, der ab dem Alter von elf Jahren mit seiner Familie – die Mutter ist Salzburgerin, der Vater kommt aus den USA – in Connecticut gelebt hat. Dort hat er auch seine Ausbildung in Digitaler Kunst und Design absolviert.
Ausstellung in der Andräkirche
Seit 2015 lebt Kohn wieder in der Mozartstadt und hat sich ganz seiner Leidenschaft, dem Zeichnen und der Illustration, verschrieben. Kohn ist bekennender Christ, der Glaube zieht sich auch durch seine künstlerische Arbeit. "Gott ist für mich die Inspiration in meinem Tun. Mit meiner Kunst möchte ich anderen Menschen eine Freude machen", sagt der Künstler. Derzeit bereitet er seine nächste Ausstellung, die ab 31. Juli in der Andräkirche zu sehen ist, vor.
"Ich wollte schon lange eine Ausstellung in der Andräkirche machen, umso mehr freut es mich, dass es jetzt geklappt hat. Insgesamt werden sieben Bilder dort zu sehen sein, in all diesen Bildern spielt der Glaube eine große Rolle", so Kohn.
So auch bei einem der Hauptbilder der Ausstellung, dem Erdball mit der Taube, die den Heiligen Geist darstellt. "Mit dem Bild möchte ich zeigen, dass Gott der Ursprung ist und sich in allem wiederfindet, eben auch im Sport. Daher habe ich die Erde auch in Form eines Fußballs gemalt. Die Wissenschaft kann zwar einen Roboter bauen, aber keine Seele. In meinen Bildern geht es um die Themen Wertschätzung und Dankbarkeit, auch im Umgang mit unserer Natur", gibt Kohn einen kleinen Einblick.
Zwischen Inspiration und Motivation
Die Inspiration für seine Kunst würde immer in ihm sprudeln, manchmal hapert es jedoch an der Motivation, fügt der Künstler mit einem Schmunzeln hinzu. "Der erste Strich ist immer der schwierigste. Aber mittlerweile habe ich mir einen Trick angeeignet, um mich selbst zu motivieren. Und das ist, ganz simpel, eine bestimmte Musik zu hören", verrät Kohn, der sich auch als Perfektionist bezeichnet.
"Ich habe eigentlich immer den Anspruch, dass gleich die erste Version meiner Bilder perfekt sein muss. Aber bei Porträts etwa kann eine kleine Änderung so viel ausmachen und es ist herausfordernd, bis die Person auf dem Bild so durchkommt, wie sie eben ist", sagt Kohn.
Die Dankbarkeit und sein Glaube haben ihn auch gut durch die Coronapandemie getragen, erzählt der Künstler. "Vor sechs Jahren habe ich unter starken Depressionen gelitten, aus dieser Zeit bin ich gestärkt hervorgegangen und kann mit schwierigen Phasen umgehen. Auch was die Kunst betrifft, habe ich trotz Pandemie immer etwas zu tun gehabt, dafür bin ich sehr dankbar."
Entstanden ist dabei ein Musikvideo mit der Salzburger Sängerin Maddy Rose sowie ein Dokumentarfilm über Salzburg und Kunst, in dem Kohn mitwirkt. Auch für künftige Projekte gibt es schon Pläne. "Ende August werde ich einen eigenen Song veröffentlichen, in dem es um Dankbarkeit und Wertschätzung geht", verrät Kohn.
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