Salzburger Festspiele 2021

"Die Festspiele haben mein Leben verändert"

Der Salzburger Sänger Rupert Grössinger kam erst spät zur klassischen Musik, dafür verantwortlich waren die Festspiele. Jetzt singt der 30-Jährige als "bad guy" Sciarrone in der Oper Tosca. 

SALZBURG. "Wenn man auf der Bühne steht und singt, erzeugt man einen Moment, der nie wieder so sein wird. Es ist etwas besonderes als Sänger und als Zuschauer im Raum diesen vergänglichen Moment zu erschaffen und Teil davon zu sein. Darum können Onlinekonzerte den echten Auftritt nicht ersetzen", sagt Rupert Grössinger. Der Salzburger Bass-Bariton (mittlere männliche Gesangs-Stimmlage) tritt heuer bei den Salzburger Festspiele als Gendarm "Sciarrone" in der Oper Tosca auf. 

Ein "bad guy" auf der Bühne

"Sciarrone ist eine tolle Rolle, er ist ein 'bad guy'", lacht Grössinger. Für den 30-jährigen Sänger ist es der erste Auftritt bei den Festspielen im Sommer. Drei Mal trat er aber bereits bei den Osterfestspielen auf. "In der Heimatstadt aufzutreten ist anders also überall sonst. Der Druck ist speziell groß. Es kommen Familie, Freunde und Studienkollegen, da möchte man natürlich besonders gut sein", sagt Grössinger. 

"Singen ist wie Spitzensport"

Zur Musik gekommen ist der Stadt Salzburger erst spät: "Ich kommt aus einer Sportlerfamilie und war in der Leichtathletik als Jugendlicher recht erfolgreich. Mit 21 Jahren wurde ich dazu motiviert, mal Gesangsunterricht zu nehmen. Ich war sofort fasziniert von diesem Handwerk. Singen ist wie Spitzensport und ich war es gewohnt, mit meinem Körper zu arbeiten", erzählt Grössinger, der sich daraufhin am Mozarteum beworben hat und gleich aufgenommen wurde. Nach dem Bachelor-Abschluss in Salzburg ging er 2016 für den Master nach London.

"Ich bin mit einer ordentlichen Portion Naivität an das Singen herangegangen. Ich habe mir gedacht: Ich habe ein Zwerchfell, ich habe Stimmbänder also wieso soll ich nicht singen können?"
_{Rupert Grössinger, Sänger}

Als Statist beim Jedermann begonnen

Als Salzburger waren die Festspiele immer schon Teil von Grössingers Leben. "2006 hatte ich als Statist einen Sommerjob bei der Jedermann-Produktion. Erst dort habe ich gemerkt, was die Festspiele eigentlich für die Stadt bedeuten", sagt der 30-Jährige. "Jahre später wurde ich dort auch dazu ermutigt, Gesangsunterricht zu nehmen. Ich würde also sagen: Die Festspiele haben mein ganzes Leben verändert." 

"Wenn man im Ausland studiert und arbeitet, erkennt man, was die Festspiele international bedeuten. Salzburg ist eine absolute Metropole. Hier dabei sein zu dürfen ist ein Privileg." 
_{Rupert Grössinger, Sänger}

Fixanstellung in der Semperoper Dresden

Direkt nach den vier Aufführungen von Tosca geht es für Rupert Grössinger nach Dresden, wo er in der Semperoper im jungen Ensemble eine Fixanstellung angenommen hat. " Das freut mich sehr. Ich wollte dort fix am Haus sein. Das wird eine gute Schule für mich sein", sagt Grössinger.

Die Aufführungstermine Tosca:
21. August, 20 Uhr im großen Festspielhaus
24. August, 19 Uhr m großen Festspielhaus
27. August, 15 Uhr im großen Festspielhaus
31. August, 15 Uhr im großen Festspielhaus

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