Würdiger Tod
Grabstelle am Kommunalfriedhof für alle Menschen
SALZBURG (lg). Seit Anfang des Jahres befindet sich in der Nähe des Krematoriums die „Sozialgemeinschaftliche Urnengrabstätte“. Bereits 45 Menschen, die keine Angehörigen oder Menschen hatten, die für eine Grabstelle sorgen, haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. „Menschen, die nicht immer in der Mitte der Gesellschaft lebten und an ihr teilhaben konnten, finden nun Platz inmitten des Friedhofs, in einem liebevoll sanierten und gepflegten Grab“, betont Bgm. Harald Preuner.
Stadt kommt für Kosten auf
Die neue Grabstelle ist eine Ergänzung zu den bereits bestehenden Sozialgräbern für Erdbestattungen, die sich im südlichen Teil am Rande des Friedhofs befinden. Ermöglicht wurde die Urnenbestattung in Sozialgräbern durch eine Änderung des Landesbestattungsgesetzes. Bis dahin durften Verstorbene, deren Bestattungskosten von der Stadt Salzburg übernommen wurden, nicht kremiert werden. „Für rund 50 bis 60 Bestattungen im Jahr übernimmt die Stadt Salzburg die Kosten – Tendenz steigend. Denn hier sprechen wir auch von Menschen, die nicht dem gängigen Bild entsprechen. Es sind die Witwe ohne Angehörige oder auch vermehrt Personen, deren Familien oder Bekannte nicht bereit sind, die Kosten für die Bestattung zu übernehmen. Das ist die gesellschaftliche Entwicklung“, informiert Christian Stadler, Leiter der Stadtgärten. Die neue Grabstätte ist eine aufgelassene Familiengrabanlage, die Platz für viele Urnen bietet. Die Namen der Verstorbenen sind sichtbar vor Ort angebracht. Pro Jahr sind vier feierlich gestaltete Verabschiedungen der Verstorbenen in der großen Aussegnungshalle am Kommunalfriedhof geplant.
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