Salzburger Stierwascher
"Ich gehöre zum Inventar der Bibliothek"
Andrea Steinwender ist "Thekenfrau" in der Bücherei. Wenige wissen um ihre Leidenschaft für den Bauchtanz.
SALZBURG (sm). „Ich gehöre zum Inventar“, sagt Andrea Steinwender und lacht laut. Sie ist seit 1983 in der Bücherei als Bibliothekarin tätig, kam durch Zufall an diesen Beruf, weil sie sich bei der Studienwahl unschlüssig war. Bereut hat sie ihre Entscheidung nicht.
Umzug der Bücherei nach Lehen
„Ich kenne manche, seit ich hier arbeite“, erklärt sie, von damals noch, am alten Standort der Bücherei - im Schloss Mirabell. „Das war eine Plackerei - mega anstrengend“, erinnert sie sich an den Umzug nach Lehen, dem jetzigen Standort der Stadtbibliothek.
Viele der Besucher kommen regelmäßig, drei bis vier Mal in der Woche. Einige sind mittlerweile Stammkunden geworden, wie der Vater, der mit seinem Sohn CD´s ausleiht. Jede Menge CD´s - um die achtzig Stück. Und doch gebe es welche, die hat Andrea Steinwender noch nie gesehen - in der Bücherei gebe es zwei Teams, die unter der Woche feste Tage übernehmen.
Leidenschaftliche Tänzerin
Mit 19 entbrannte ihre Sehnsucht für Orientalische. Andrea fing mit dem Bauchtanz an „a total exotische Geschichte“ war das damals, 1984 in Salzburg, erzählt Steinwender. Mittlerweile hat sie dieses Feuer zum eigenständigen Tanzstudio ausgebaut.
Tanzstudio für Bauchtanz in Salzburg
Mit "Nadea", dem einzigen orientalischen Tanzstudio Salzburgs unterrichtet Andrea die Form den exotischen Tanz. Obwohl sie ihr Tanzstudio liebt, ist man zeitlich angebunden und die Freizeit rar. Wenn Andrea in fünf Jahren in Pension geht, will sie wieder mehr Reisen. Zusammen mit ihren Partner, einem Marokkaner. Bis dahin wird sie sich aber um ihre "Bücher-Gruppen" kümmern.
Bücher und Filme einkaufen
Jeder Bibliothekar hat Gruppen für die er verantwortlich ist. Als vor Jahrzehnten jemand in Pension ging übernahm Steinwender seine ihm verantworteten Bücher-Gruppen: Die Gruppen die Steinwender bis heute unter sich hat, sind Soziologie, Religion, Philosophie und die Spielfilme. Alle Filme. Mit der Zeit ist Steinwender kritischer geworden, gerade bei den Filmen. Da gäbe es ja mittlerweile viel „Schrott“. Sie selbst bezeichnet sich als Krimi und Thrillerfan. Aber weil ihre Augen ein wenig Probleme bereiten ist sie auf Hörbücher umgestiegen.
Arbeitsalltag einer Bibliothekarin
„Wir schauen immer, das wir auf den neuesten Stand der Dinge sind“, erklärt Steinwender über ihre Arbeit. Für „Ihre" Medien kauft sie ein, recherchiert, liest und beantwortet Leserwünsche. Wenn etwas sehr abgegriffen oder kaputt ist, sorgt sie für das Ausscheiden. Sie hat drei Arbeitsplätze: Ihr Büro, das sie sich mit Pflanzen und ihrer Kollegin teilt, die Theke im Foyer, wo sie Bücher zurücknimmt und mit den Lesern in direkten Kontakt tritt und schließlich die gesamte Bücherei, wenn sie die zurückgebrachten Medien mit dem Wagen wieder an ihrer ursprünglichen Platz bringt. Beratung gehört ebenfalls zum Alltag, denn man „sieht, wenn einer Hilfe braucht“.
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