LH-Stv. Christian Stöckl zu Ebola-Alarm in Salzburg: "Es ist absolut noch zu früh, um von einem Verdachtsfall zu sprechen."

Foto: Franz Neumayr

Aufregung in Salzburg: Im Zuge einer Schengen-Fahndung wurde am Montagnachmittag ein junger Mann aus Liberia in einer Flachgauer Gemeinde aufgegriffen. In einer ersten Befragung gab der Mann an, dass seine ganzen Familienangehörigen bereits vor zwei Monaten an Ebola erkrankt und verstorben seien. Daraufhin habe er aus Angst vor dem Virus die Flucht nach Europa angetreten.

Viele offene Fragen

Wie lange der Mann unterwegs war, bevor er nach Salzburg kam, und welche genaue Route er dabei zurückgelegt hatte, war zunächst unklar. Fix ist nur, dass er über Ghana, die Elfenbeinküste und Sierre Leone aus auf dem Seeweg nach Europa kam. Die Inkubationszeit für eine Ebola-Erkrankung ab dem Zeitpunkt der Ansteckung beträgt zwischen zwei und 21 Tagen.

Aus behördlicher Sicht wird die Wahrscheinlichkeit eines akuten Ebola-Ausbruches eher als gering eingeschätzt, dennoch wurde der Schwarzafrikaner aufgrund der Sachlage als Hochrisiko-Kontaktperson eingestuft – weil er einem hohen Expositionsrisiko ausgesetzt war. Der junge Mann wird in einer Isolierstation im Salzburger Landeskrankenhaus beobachtet und darf diese nicht verlassen.

Notfallplan aktiviert

„Es ist absolut noch zu früh, von einem Verdachtsfall zu sprechen. Dazu muss der Patient erst auf mögliche Symptome hin untersucht werden. Dennoch ist der Notfallplan in den Landeskliniken vorsorglich aktiviert worden und der Fall wird wie ein Verdachtsfall abgehandelt. Es hat sich bezahlt gemacht, dass bereits im Herbst des vergangenen Jahres von der Landessanitätsdirektion ein penibler Notfallplan für das gesamte Land und in den Landeskliniken ein Ebola-Team eingerichtet wurde. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei dem Flüchtling um einen Ebola-Patienten handelt, ist zwar gering, dennoch haben wir alle Maßnahmen ergriffen, um optimal vorbereitet zu sein. Der Krisenstab hat sich innerhalb kürzester Zeit eingefunden und wird die weiteren Schritte beraten, die sich aus der Erstuntersuchung des Patienten ergeben“, so Salzburgs Gesundheitsreferent LH-Stv. Christian Stöckl.

In den SALK wurde in den vergangenen Monaten ein Ebola-Team eingerichtet, das mit Hilfe der Experten der Infektiologie MED III, der Krankenhaushygiene, des Labors und der Pflege einen genauen Ablaufplan erstellt hat. Oberstes Ziel ist es, die Kontakte möglichst gering zu halten und dementsprechend wird ein Patient sofort von der Infektiologie übernommen. In den SALK stehen bereits Schutzanzüge 4 zur Verfügung, Schulungen der potentiell betroffenen Bereiche haben in den vergangenen Monaten laufend stattgefunden.

Symptome von Ebola

Amtsarzt Claus Peter Reedl über Ebola: „Die Infektion mit Ebola erfolgt ausschließlich über direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten Erkrankter oder Toter. Die Viruserkrankung hat eine Inkubationszeit von zwei bis 21 Tagen. Erste Symptome zeigen sich zumeist nach acht bis zehn Tagen und sind ähnlich einer Grippe: plötzlich hohes Fieber, starker Husten, Kopf-, Gelenks- und Muskelschmerzen, Durchfall, Erbrechen. Die Sterberate beträgt zwischen 70 und 90 Prozent.“

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