Mit Literatur Grenzen überschreiten
SALZBURG (lg). Zum achten Mal holt das Literaturfest Salzburg, das dieses Jahr von 27. bis 31.Mai stattfindet, Neuerscheinungen vor den Vorhang und regt mit Lesungen, Gesprächen und Diskussionen zum literarischen Austausch an.
Die Grenzen ziehen
Ausgangspunkt zahlreicher Veranstaltungen ist in diesem Jahr das Thema „Über Grenzen“ in seinen gesellschaftlichen, politischen und künstlerischen Dimensionen. „Kaum ein Begriff und kaum ein Sachverhalt beschäftigt unser Nachdenken über die Zukunft unserer Gesellschaft mehr als der der Grenzen. Sie sind einerseits unersetzlich für Frieden und Gedeihen und andererseits Manifestation der Macht und des ungern geteilten Besitzes. Die Kunst und vor allem die Literatur waren immer in besonderem Maße grenzbewusst, was sich vor allem darin zeigt, dass sie besonders gern die Grenzen der Tradition und des Erlaubten auf die Probe stellt, um Neues zu erkunden“, betonen Christa Gürtler, Klaus Seufer-Wasserthal und Jochen Jung, die für das Programm verantwortlich zeichnen.
Diskussionsabend
Zur traditionellen Eröffnung wird in die Große Aula der Universität geladen: Der gebürtige Iraker Abbas Khider erzählt in seinem Roman „Brief in die Auberginenrepublik“ über das Leben in arabischen Diktaturen, Marlene Streeruwitz gewährt in ihrem zynischen wie bitterbösen Roman „Nachkommen“ einen Einblick ins Literaturgetriebe.
Dem Thema des Literaturfestes ist auch ein Diskussionsabend gewidmet: Nach der Lesung von Karl-Markus Gauß aus seinem im Herbst erscheinenden Journal „Der Alltag der Welt. Zwei Jahre und viele mehr“ spricht er mit Korbinian Birnbacher, Erzabt von St. Peter, und Edith Tutsch-Bauer, Leiterin der Salzburger Gerichtsmedizin, über die Grenzen des Lebens.
Bücherbazar und Bücherfahrräder
An den Schaufenstern der Salzburger Altstadt kann man in diesem Jahr Sätze aus Büchern des Salzburger Schriftstellers Karl-Markus Gauß lesen. Scharfsinnig, gelehrt und witzig erkundet er in seinen Essays, Journalen, Reportagen und Geschichten das unbekannte Terrain des Welt-Alltags, und betrachtet dabei das Fremde aus der Nähe und rückt das Vertraute in die Distanz.
Wer auf der Suche nach alten Büchern und neuem Lesestoff ist, der wird vom 28. bis 30. Mai beim Bücherbazar am Papagenoplatz fündig. Am Samstag performen dort auf der Sprachbühne die beiden Salzburger Slam-Poeten Laura Kokoshka und Lukas Wagner sowie das „Wiener Underground-Liebkind“ Stefanie Sargnagel ihre Texte. Im Anschluss kann sich jeder, der gerne seine Texte vorträgt, auf der Lesebühne erproben.
Auch wer in der Stadt unterwegs ist, wird mit Literatur versorgt: Während des Literaturfests sind zwei Bücherfahrräder unterwegs – Bücher zum Mitnehmen und/oder tauschen sollen Lust aufs Weiterlesen machen.
Buntes Kinder- und Jugendprogramm
Geschichten über Familie und Freiheit: Das Programm für Kinder und Jugendliche
Im Rahmen von Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche erzählt Vanessa Walder in „Das wilde Mäh“ eine Geschichte über Familie, Freundschaft und Freiheit. (DO, 28. und FR, 29. Mai, jeweils 9.30 und 10.30 Uhr, DAS KINO – ab 8 Jahren) Jungen Lesern ab 15 Jahren bringt Abbas Khider mit seinem „Brief aus der Auberginenrepublik“ das Alltagsleben eines Flüchtlings in arabischen Diktaturen nahe.
Nähere Informationen zum genauen Programm unter www.literaturfest-salzburg.at
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