Padutsch: Der Bürgermerister fühlt sich richtig frisch an
VIDEO – Der Bürgerlisten-Politiker ist seit 25 Jahren in der Stadtregierung. Jetzt will er es noch einmal wissen und strebt den Chefsessel an.
SALZBURG (lin).
Johann Padutsch, man sagt Ihnen Amtsmüdigkeit nach, haben Sie noch genug Energie für den Bürgermeisterjob?
PADUTSCH: Nach 25 Jahren Stadtplanung spürt man in diesem Bereich keine Aufbruchstimmung mehr. Aber wenn man realistischen Chancen hat auf den Bürgermeister, dann sehr wohl. Das fühlt sich jetzt richtig frisch an.
Realistische Chancen? Wie kommen Sie denn darauf?
Bisher hat Schaden alles dominiert. Aber jetzt gibt es keinen Amtsbonus für die SPÖ oder einen anderen Kandidaten. Und zugleich spüren die Leute, dass die Stadt in der gegenwärtigen Situation Erfahrung und Kontinuität braucht. Und genau das habe ich anzubieten.
Für jeden Stau schieben viele Leute den Schwarzen Peter Ihnen in die Schuhe. Warum soll die städtische Verkehrspolitik besser werden, wenn Sie Bürgermeister werden?
Der Bürgermeister braucht zwar auch Mehrheiten, er hat aber wesentlich mehr Durchgriffsmöglichkeiten. Viele gute Projekte waren mit der SPÖ nicht umsetzbar. Daher wirkt die Verkehrspolitik in der Stadt manchmal inkonsequent. Ich stehe für weiteren Ausbau der Öffis, die flächendeckende Parkraumbewirtschaftung, weniger Durchzugsverkehr im Zentrum und keinen Ausbau der Mönchsberggarage. Und zudem möchte ich sage: Der Hauptgrund für Stau und Stress im Verkehr ist, dass es zu viele Autos gibt. Das Gefäß ist zu klein und geht einfach über. Das ist übrigens in allen vergleichbaren Städten ganz genau das Gleiche.
Was ist Ihr Konzept gegen die extrem hohen Preise für das Wohnen?
Wir müssen in der Stadt Grund sparen, urbaner bauen und so viel wie möglich von den etwa 75 Hektar Bauerwartungsland für den sozialen Wohnbau mobilisieren. Vor allem aber brauchen wir ein "Hauptwohnsitzgebot". Jeder der in Wohnraum investiert, soll verpflichtet werden, zu vermieten oder selbst drin zu wohnen. Das würde extrem viel Wohnraum mobilisieren und der Spekulation mit Leerständen effektiv entgegenwirken.
Hoch emotionalisiert ist auch das Bettlerproblem. Verstehen Sie warum?
Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass die Bettler vielen Leuten auf die Nerven gehen. Geht mir manchmal selbst so. Aber der Rechtsstatt muss gültig bleiben, das Bettelverbot ist und bleibt verfassungswidrig. Außerdem müssen wir Armut in diesem Ausmaß einfach aushalten.
Interview: Christoph Lindenbauer
Kommentar: Über die Stärken und Schwächen des erfahrenen Politikers
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