Sexismus macht keinen Spaß
Der österreichische Werberat kritisiert die Werbelinie des Wirtshauses "Die Weiße" scharf.
SALZBURG (rik). "Wirte müssen einfach lernen, dass Sommerspaß nicht auf Kosten der Frauen gehen darf", ärgert sich Barbara Sieberth von der Salzburger Watchgroup gegen Sexismus in der Werbung.
Dekolletés und Strapse
Der Anlass: Die Watchgroup hat den Webauftritt des Sudwerks und der "Weißen", insbesondere der Speisekarte, als eindeutig sexistisch eingestuft und dem Österreichischen Werberat zur Beurteilung weitergeleitet. Die Watchgroup hat beanstandet, dass Frauen in sexualisierter Weise als Blickfang eingesetzt werden. Tiefe Dekolletés, Strapse oder zusammengedrückte Brüste werden nicht mit den beworbenen Lebensmittelprodukten im Zusammenhang gesehen.
Der österreichische Werberat ist ein Zusammenschluss der Werbewirtschaft zur freiwilligen Selbstkontrolle, er gibt Beurteilungen und Empfehlungen ab. Im Fall der "Weissen" war die Entscheidung klar. Die Mehrheit der Werberäte hat sich für die Aufforderung zum Stopp der Werbemaßnahme ausgesprochen. Sie kritisieren scharf die Titelbilder der Sudwerkkarte und der Speisekarte: "Beide Bilder zielen ausschließlich auf die Sexualisierung der Darstellerinnen ab. Auch der Werbeslogan 'Schmeckt gut im Mund' in der bildlichen Kombination wird eindeutig als sexistisch beurteilt", bestätigt der Werberat.
Für Alexandra Schmidt vom Frauenbüro der Stadt Salzburg ist das Ergebnis erfreulich: "Er kommt zum selben Ergebnis wie wir, die Sujets sind eindeutig sexistisch und daher abzulehnen."
"Verführerische Pose"
Trotz mehrfacher Versuche war es dem Stadtblatt nicht möglich, eine direkte Stellungnahme von August Absmann, Chef der "Weißen", einzuholen. Die Stellungnahme der Werbeagentur an den Werberat liegt jedoch vor. Der Vorwurf "sexistisch" sei nicht nachvollziehbar, einzig die verführerische Pose sei anzweifelbar, wobei sich diese eindeutig auf das Produkt und nicht auf die Frau beziehe, heißt es.
Niki Solarz von der Watchgroup möchte so wie die anderen Frauen beim Fortgehen nicht mit solchen Bildern konfrontiert werden: "Es nervt einfach, dass dass Kreativität mit Sexismus gleichgesetzt wird."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.