Sportlich zur Biologiepromotion

Michael Kittl | Foto: Andreas Kolerik
  • Michael Kittl
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„Dass ich nach meinem Master weitergemacht habe, hat viel mit meinem Haupt-Betreuer, dem Zellbiologen Professor Hubert Kerschbaum von der NAWI, der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Uni zu tun. Seine Lehrveranstaltungen sind sehr spannend und er hat immer ein offenes Ohr für seine Studierenden. Durch seine engen Kontakte zur PMU arbeite ich jetzt hier an der PMU für die Dissertation.“

Und worum geht es in seiner Arbeit?

Im Zentrum steht die körpereigene Aminosäure Glycin. Sie ist ein Multitalent mit noch unerforschten Facetten. Glycin ist im Gehirn ein hemmender Neurotransmitter, moduliert die Aktivität des Immunsystems und schützt die Zellen vor dem Zelltod. Es ist bekannt, dass Organe, die für eine Transplantation vorgesehen sind und in einer glycinhaltigen Lösung aufbewahrt werden, weniger Zellschäden aufweisen. Die Ursache dafür kennt man nicht. Das zu ändern ist ein Ziel von Kittl.
Dabei dreht sich alles um den Prozess der sogenannten „Phagozytose“, was so viel heißt wie „Zellfressen“. Es ist eine Reaktion der Zelle auf Zellstress. Zellstress tritt zum Beispiel auf, wenn die Zelle mit Krankheitserregern in Kontakt kommt. „Wir arbeiten mit Mikrogliazellen, das sind Immunzellen des zentralen Nervensystems. Sie werden auch als Fresszellen des Gehirns bezeichnet. Sie leiten die ersten Abwehrmechanismen gegen Krankheitserreger ein, indem sie zu den Erregern wandern und diese auffressen. Diesen wichtigen Prozess nennt man Phagozytose. Er ist noch nicht ganz erforscht. Bei diesem Prozess spielt Glycin eine wichtige Rolle und die untersuchen wir.“

Und hat Kittl schon etwas herausgefunden?

„Wir haben durch viele Versuche herausgefunden, dass durch Glycin die Zelle zu schwellen beginnt. Für die Schrumpfung der Zelle sorgen hingegen die Chlorid-Ionen, die aus der Zelle strömen. Schwellung und Schrumpfung machen die Phagozytose aus. Wir können zeigen, dass die Phagozytose ein volumsregulierter Prozess ist. Manche Krankheiten wie zystische Fibrose oder Alzheimer haben mit einer gestörten Phagozytose zu tun.“
Bei seiner Laborarbeit wendet Kittl eine diffizile Analysemethode an, mit der sich das elektrische Verhalten einzelner Zellen untersuchen lässt. „Die größte Herausforderung bei meiner Arbeit war am Anfang die Handhabung der Technik. Bei der sogenannten Patch-Clamp Methode, für deren Erfindung es vor 25 Jahren den Nobelpreis gegeben hat, muss man mit einer Elektrode eine einzelne Zelle berühren. Das ist sehr schwierig. Da ist am Anfang viel danebengegangen. Ich habe hier an der PMU aber beim Elektrophysiologie-Experten, Dozent Martin Jakab, immer großartige Unterstützung erhalten. Bei inhaltlichen Fragen wiederum hat Professor Hubert Kerschbaum viele gute Ideen gehabt.“

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