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UPDATE - Gegen das Vergessen: Aufklärungsarbeit am Residenzplatz

- Das Memory-Spiel am Residenzplatz lud dazu ein, die passenden Informationen zu den Straßennamen zu finden.
- Foto: Alpine Peace Crossing
- hochgeladen von Sabrina Moriggl
Memoryspiel am Residenzplatz lud Passanten dazu ein, sich mit den in den Nationalsozialismus verstricken Straßennamen Salzburgs zu beschäftigen.
SALZBURG. Am Mittwoch, 16. Dezember fand eine öffentliche Aktion des Vereins "Alpine Peace Crossing" statt. Der Verein setzt sich für eine aktive Gedenk- und Erinnerungskultur der Flucht von Juden über die österreichischen Alpen ein und widmet sich der aktiven Erinnerungs- und Gedenkarbeit.
Memory-Spiel am Residenzplatz klärt auf
Ein über 60 Quadratmeter großes Memory-Spiel mit 128 Plakaten wurde am Residenzplatz ausgebreitet und lud dazu ein, die geschichtlichen Hintergründe der 64 Straßennamen der Stadt Salzburg zu entdecken, deren Namensgeber auf die eine oder andere Art mit dem Nationalsozialismus verstrickt waren. Die Bandbreite reicht vom bekannten Herbert-von-Karajan-Platz, der Josef-Thorak-Straße in Aigen bis zu weniger prominenten Straßen, wie etwa der Straniak-Straße in Kasern.
„Die Geschichten hinter den NS-belasteten Straßennamen sind von der Politik lange genug unter den Teppich gekehrt worden“, erklärt Robert Obermair, Vorsitzender des Vereins Alpine Peace Crossing:
„Diese Aktion war eine Einladung genauer hinzuschauen.“
Neben interessierten Passanten war auch Hanna Feingold, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg, vor Ort und sah sich die Aktion an.
Straßen in Salzburg nach NSDAP-Mitglieder benannt
Laut dem aktuellen Wissensstand sind 46 Straßen und Plätze in der Mozartstadt nach prominenten NSDAP-Mitgliedern benannt . Weitere 18 geehrte Personen waren zwar keine Parteimitglieder, aber Teil des NS-Regimes. Dabei ist bei vielen Bürgern und der Öffentlichkeit die dunkle Vergangenheit der Straßennamen wenig bekannt. Als Beispiel dient die Heinrich-Damisch-Straße in Parsch, die nach dem Journalisten und Mitbegründer der Festspiele benannt wurde. Damisch diente als Sprachrohr für Antisemitismus und Nationalsozialisten und trat schon 1932 der NSDAP bei. „Die Rechercheergebnisse haben uns selbst erstaunt. Eines unserer Teammitglieder wohnt seit dreizehn Jahren in einer der NS-belasteten Straße, ohne es bisher zu wissen“, sagte Obermair.
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