Verein hat entschieden: Tobi Reiser Preis wird es so nicht mehr geben

Den Tobi Reiser Preis soll es künftig nicht mehr geben. | Foto: Franz Neumayr
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Um den immer wieder aufflammenden Vorwürfen zu Reisers NS-Vergangenheit ein Ende zu setzen, wird der Verein der Freunde des Salzburger Adventsingens sein kulturelles Engagement in Form eines Tobi Reiser Preises beenden und nach eingehenden Überlegungen ein an die bisherigen Intentionen anknüpfendes neues Projekt erarbeiten. Die Vorstellung soll am 8. Oktober 2016 im Rahmen einer geplanten Diskussion mit Uni-Professor Oliver Rathkolb im Salzburg Museum stattfinden.

In einer Aussendung nach der Vorstandssitzung am Montagabend – in der sich die Verstand eingehend mit dem Gutachten von Univrsitätsprofessor Oliver Rathkolb zur NS-Vergangenheit von Tobi Reiser beschöftigt hat – betonte Günther Auer, der Obmann des Vereins der Freunde des Salzburger Adventsingens: "Die Verdienste von Tobi Reiser d. Ä. (1907-1974) für die Volkskultur, für das Salzburger Adventsingen, das Salzburger Heimatwerk und seine außergewöhnlichen musikalischen und künstlerischen Fähigkeiten sind unbestritten und verdienen nach wie vor großen Respekt. 22 Jahre hindurch wurde der nach ihm benannte Preis an höchst verdienstvolle Persönlichkeiten verschiedener künstlerischer Genres verliehen und genießt eine hohe Wertschätzung."

Es sei stets Intention des Vereines gewesen, fragwürdige geschichtliche Vorgänge zu betrachten, und ganz im Besonderen auch eine Klärung zu den im Jahr 2013 publizierten Vorwürfen zur NS-Vergangenheit Reisers herbeizuführen. Grundsätzlich gebe es dazu keine gravierenden neuen Erkenntnisse, die nicht bereits seit vielen Jahren bekannt gewesen seien. "Die von Reiser selbst behauptete Teilnahme am Juli-Putsch-Versuch dürfte nicht stattgefunden haben, bzw. konnte nicht verifiziert werden, spielt aber letztlich keine Rolle, da seine eindeutigen politischen Kontakte in Bayern 1937 nachvollziehbar sind." In der Recherche werde in einer vielschichtigen Analyse die politische Nähe Reisers zur NSDAP betrachtet und die persönliche Sicht des von der Entnazifizierung Betroffenen anschaulich dokumentiert.

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