Babyboomer kommen in die Jahre – und brauchen Platz in Seniorenheimen

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Bis 2025 wird Salzburg "nur" 410 zusätzliche Plätze in Seniorenwohnhäusern oder Senioren-Wohngemeinschaften benötigen. Und das, obwohl nun die Generation der Babyboomer in die Jahre kommt. Bis 2025 wird die Zahl der über 85-Jährigen in Salzburg um 36,5 Prozent steigen (im Vergleich zu 2013). Dann werden knapp 16.000 Menschen in Salzburg 85 Jahre und älter sein.

Dass es dennoch „nur“ 410 zusätzliche Pflegeplätze braucht, liegt daran, dass parallel zu den stationären Plätzen zusätzliches Geld in den Ausbau ambulanter Betreuungsangebote und in den barrierefreien Umbau von Wohnungen fließen sollen. Ohne diese Maßnahmen bräuchte es 1.889 zusätzliche Plätze, berichtete Soziallandesrat Heinrich Schellhorn (Grüne). Ein weiterer Grund für die relativ geringe Steigerung notwendiger Pflegeplätze ist die längere Fitness älterer Menschen sowie die legalisierte 24-Stunden-Pflege.

Manche Regionen müssen Betten abbauen

Die Zahlen stammen aus der Sozialabteilung, dort wurde eine Studie für die künftige Bedarfsplanung erstellt. Dabei wurde ersichtlich, dass es etwa in fünf der insgesamt 17 Salzburger Planungsregionen sogar einen sinkenden Bedarf an Plätzen gibt, am deutlichsten ist das in der Stadt Salzburg (dort werden künftig 47 Plätze weniger benötigt), aber auch im Zeller Becken und im Abtenauer Becken (beide je minus 19), im unteren Saalachtal (minus 15), im oberen Saalachtal (minus 4). Mehr Plätze braucht es im nördlichen Flachgau (plus 50), im Salzburger Seenland (plus 72), in den Salzburger Umgebungsgemeinden (plus 65), in der Osterhorngruppe (plus 13), im unteren Salzach-Pongau (plus 31), im Enns-Pongau (plus 63), im oberen Salzach-Pongau (plus 94), im Gasteinertal (plus 30), im Lungau (plus 35), im Oberpinzgau (plus 52) und im Unterpinzgau (plus 5).

Gemeindeübergreifende Kooperationen einfordern

In den Gemeinden muss Schellhorn teilweise auf die Bremse steigen, denn die meisten rechnen offenbar mit einem höheren Bedarf und wollen auch mehr Plätze errichten als jetzt vorgesehen sind. „Wir werden auf die Gemeinden zugehen, und wir werden auch gemeindeübergreifende Kooperationen einfordern und unterstützen“, so Schellhorn. Mehr Geld brauche es aber auch für Pflegepersonal – das vor allem auch deshalb, weil es künftig Usus sein soll, nur mehr Menschen ab Pflegestufe drei in einer stationäre Pflegeeinrichtung unterzubringen. Dafür brauche es mehr Personal, das zeige die bisherige Praxis. In den vergangenen zehn Jahren sei der Anteil an Menschen mit Pflegestufe eins oder zwei in den Seniorenheimen von 44 auf 18 Prozent zurückgegangen, die durchschnittliche Pflegestufe stieg von 2,97 auf 3,85.. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Pflegekräfte von 1.381 auf 2.044.

Betreutes Wohnen entlastet Seniorenwohnheime

Auch dem „Betreuten Wohnen“, einer Domäne der gemeinnützigen Bauträger, misst Schellhorn weiter wachsende Bedeutung zu. Noch heuer soll es dazu eine gemeinsame Tagung mit der GBV und dem Land geben, um Voraussetzungen und Qualitätsstandards festzuschreiben, denn „bisher ist oft unklar, was betreutes Wohnen eigentlich bedeutet“, so Schellhorn. Dass diese Wohnform den Druck von Seniorenheimen nehme, sei aber unumstritten. Für die Leiterin der Sozialabteilung, Karin Draxl, ist klar: „Uns ist dabei die Wahlfreiheit der Menschen ein großes Anliegen.“

Im Bundesland Salzburg werden 4.900 ältere Menschen mit finanzieller Unterstützung in stationären Pflegeeinrichtungen betreut, 5.100 auf ambulantem Weg.

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