Kommentar: Farbe bekennen
Die SPÖ steckt in einer personalpolitischen Krise. Über eine Ablöse von LR Erika Scharer wurde in den vergangenen Monaten auch von SPÖ-Vertretern getuschelt, die geplante Ablöse von Roland Meisl als Klubchef ist aus organisatorischer Sicht in die Hose gegangen. Strategische Personalentscheidungen sehen anders aus. Und jetzt die Causa Josef Huber. Ja, natürlich sind Parteistatuten dazu da, von den Parteimitgliedern eingehalten zu werden. Der politische Preis, den die SPÖ mit dem Rausschmiss Hubers aus dem SPÖ-Gemeinderats- klub zahlen wird, könnte höher ausfallen als von vielen erwartet. Denn: Huber genießt in seiner Stammklientel, den Senioren, ein hohes Maß an Rückendeckung. Nicht umsonst war er jahrelang das für die Senioren zuständige Regierungsmitglied – auch der Seniorenverband mit seinen 20.000 Mitgliedern steht hinter seinem Obmann. Als oberster Seniorenvertreter ist und bleibt Huber auch Mitglied im Landespräsidium der SPÖ. Und dort muss die SPÖ jetzt Farbe bekennen: Wenn ein Politiker mit Doppelbezug im SPÖ-Gemeinderatsklub nicht erwünscht ist, kann er es dann im Landesvorstand sein?
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.