Aidshilfe Salzburg
COVID-19 - HIV wird wegen Pandemie zu spät erkannt

Zu späte Neudiagnosen von HIV wegen Pandemie

HIV wird wegen der COVID-19 Pandemie erst später diagnostiziert bzw. spät erkannt.

Sorgen bereitet, dass es heuer deutlich weniger Neudiagnosen von HIV gibt (beachten Sie dabei den Unterschied von Neudiagnose und Neuinfektion). Aufgrund der Einschränkungen, des Lockdowns, des Shotdowns etc. lassen sich nämlich markant weniger Menschen auf HIV testen. In Österreich dauert es ohnehin immer relativ lange, bis Menschen um ihre Infektion mit HIV erfahren, etwa mehrere Jahre.

Was ist der Unterschied zwischen Neuinfektion und Neudiagnose?

Unter „Neuinfektionen“ versteht man jene Infektionen, die in den letzten Monaten stattgefunden haben. Diese können nicht erhoben, sondern nur geschätzt werden. Einige Menschen, die sich heuer im Jahr 2023 mit HIV neu infizieren, werden erst in einigen Jahren, wenn sie einen HIV-Test machen, von ihrer Infektion erfahren. Das ist natürlich gefährlich, weil sie in dieser Zeit das HI-Virus an andere Menschen weitergeben können. Zudem wird ohne medizinische Behandlung von HIV ihr Immunsystem immer schlechter. Andere Infektionen, wie etwa COVID-19, können dann zu schweren oder tödlichen Krankheitsverläufen führen.

Ein Beispiel:
Herr A infiziert sich 2018 beim ungeschützten Sex mit HIV (Neuinfektion im Jahr 2018). Heute weiß er noch immer nicht von seiner Infektion und hat ungeschützten Sex mit einigen anderen Menschen. Da im Jahr 2020 Corona sehr präsent ist, vergisst Herr A. lange Zeit sich testen zu lassen. Womöglich macht er erst 2026 einen Test und wird um seine HIV-Infektion erfahren.

Wir erwarten in den nächsten drei Jahren eine erhöhte Zahl an Neudiagnosen von HIV. Im Zuge der Kontaktbeschränkungen haben nämlich viele Menschen darauf verzichtet, eine Ärztin/einen Arzt oder ein Krankenhaus aufzusuchen und sich auf HIV testen zu lassen.

Auch die PrEP wurde seltener eingenommen

Auch haben Menschen seltener die PrEP eingenommen, mussten diese wegen der Coronavirus-Epidemie unterbrechen oder bekamen diese seltener verschrieben. Es wird mehr Neuinfektionen mit HIV geben, weil Menschen die PrEP-Einnahme unterbrochen haben.

PrEP steht für „Prä-Expositionsprophylaxe“ (zu Deutsch etwa „Vorsorge vor einem Risiko-Kontakt“). HIV-negative Menschen können diese HIV-Medikamente einnehmen, um sich vor einer Infektion mit HIV zu schützen.

Es konnte nachgewiesen werden, dass die PrEP mit dem HIV Medikament Truvada® (Wirkstoffe: Emtricitabin und Tenofovirdisoproxil) vor allem bei Männern, die Sex mit Männern haben und hohe Risiken eingehen, zuverlässig wirkt. Bei guter Therapietreue ist die PrEP genauso sicher wie Kondome. Sie schützt vor HIV aber nicht vor anderen Geschlechtskrankheiten.

Film: "PrEP: Endlich keine Angst mehr vor HIV"

PrEP - die Pille, die vor HIV schützt:
Sie sollte nur eingenommen werden, wenn Sex mit Kondom nicht möglich ist, da sie Nebenwirkungen für Leber und Niere hat.

Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Salzburg / Hamburg
(Existenzanalyse)

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