Welt-Alzheimertag
FH Salzburg-Studierende drehten Film zum Thema Demenz

Filmausschnitt: Elfriede Schüsseleder und Christian Futterknecht in den Hauptrollen
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  • Filmausschnitt: Elfriede Schüsseleder und Christian Futterknecht in den Hauptrollen
  • hochgeladen von Veronika Penz

SALZBURG. Am Welt-Alzheimertag, dem 21. September, feiert der mittellange Spielfilm von MultiMediaArt-Masterstudent*innen um 20:00 Uhr Österreich-Premiere im Das Kino Salzburg.

Rund 130.000 Menschen leiden österreichweit an Demenz. Bis 2030 wird sich diese Zahl verdoppeln. Was viele nicht wissen: 8 von 10 Betroffenen werden zuhause von ihren Angehörigen gepflegt. Emotional und physisch stehen diese unter einer hohen Belastung, dennoch bleibt ihre Situation häufig unsichtbar. Ein Grund, warum der 47-minütige Film das Thema aus der Perspektive einer pflegenden Ehefrau beleuchtet und feinfühlig ihren Weg der Akzeptanz beobachtet.

Erfahrenes, Erzähltes und Erfundenes

Ausgangspunkt für den Film waren dabei die Großeltern der Drehbuchautorin und Regisseurin Veronika Penz: „Mitzuerleben, wie mein Großvater wegen seiner Demenzerkrankung Stück für Stück entgleitet und meine Großmutter mit dem Älterwerden hadert, das hat mich die letzten zehn Jahre sehr beschäftigt.“ Obwohl die eigenen Erfahrungen stark in das Drehbuch eingeflossen sind, ging dem Schreibprozess eine sechsmonatige Recherche voraus.

Für die 25-jährige Niederösterreicherin ist eine realistische Darstellung nämlich zentral, daher führte sie gemeinsam mit der Produzentin Hannah Schaefer zahlreiche Interviews mit pflegenden Angehörigen, Pfleger*innen sowie einem gerontologischen Psychologen. „Mich hat beeindruckt, welch positive Lebenseinstellung manche pflegenden Angehörigen haben. Die Diagnose Demenz ist für alle Beteiligten herausfordernd, das braucht man nicht herunterspielen. Die Frage ist aber, wie man damit umgeht“, erklärt Schaefer.

Feinfühlige Inszenierung ohne Pathos 

Entgegen der medial oft einseitig düsteren Darstellung des Themas, welche die beiden Filmemacherinnen kritisieren, bespielt der Film zwischen tragisch, komisch und dramatisch die breite Gefühlsklaviatur. Mit viel Sensibilität folgt der Film dem Ehepaar Lini und Ferdinand in einer episodischen Erzählweise über einen Zeitraum von rund zwei Jahren. „Mir war es wichtig, ein differenziertes Bild zu zeichnen: Mit allen Höhen und allen Tiefen, aber ohne auf die Tränendrüse zu drücken“, betont Penz.

Die Inszenierung ist dementsprechend zurückhaltend, die Kamera meist nur ein stiller Beobachter. Sehr bewegt reagierte das Publikum bei der Weltpremiere beim Demenz Meet in St. Gallen: „Jede Szene in dem Film ist voll aus dem Leben gegriffen und tief berührend“, schildert Dominik Schläpfer, welcher seine jung an Demenz erkrankte Frau pflegt.

Hochkarätige Besetzung

Für ihren Film konnten sie einige bekannte österreichische Schauspieler*innen gewinnen. Elfriede Schüsseleder verkörpert die pflegende Ehefrau, Christian Futterknecht ihren demenzkranken Mann. Beide kennt man als langjährige Ensemblemitglieder des Theaters in der Josefstadt, Schüsseleder ist dort heute noch aktiv. Für die Nebenrollen des Sohnes und der Nachbarin verpflichteten sich Michael Peter Fischer und Inge Maux. Letztere kennt man etwa aus „Braunschlag“ und „Paradies: Liebe“.

Screening-Tour

Den Abschluss haben die beiden heutigen Absolventinnen der FH Salzburg in der Tasche, dennoch geht die Reise mit dem Film weiter: Ab Herbst gehen sie mit dem Film auf Österreich-Tour.
"Alles ist jetzt" war für sie nämlich nie bloß ein Projekt, um ihren Abschluss zu bekommen. „Das Thema ist nach wie vor gesellschaftlich so tabuisiert, obwohl fast jeder jemanden mit Demenz kennt. Es ist wichtig, dass wir darüber sprechen“, erklärt die Produzentin Hannah Schaefer. 

Österreich-Premiere in Salzburg

Startschuss der Tour ist am Welt-Alzheimertag, dem 21. September, um 20 Uhr im Das Kino Salzburg. Im Anschluss an die Filmvorführung gibt es ein Gespräch mit dem Filmteam sowie den Schauspieler*innen.
Tickets können auf der Website vom Das Kino oder telefonisch an der Kino-Kassa unter 0662 87 31 00 zu den Kino-Öffnungszeiten reserviert werden.


Weitere Informationen sowie Neuigkeiten zum Film gibt es auf der Website und auf Facebook.

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