Reihe "Ausflug in Österreich"
Ein Tag in Salzburg

Über die Brücke geht es, bei Kaiserwetter und Blick auf die Berge, in Richtung Altstadt.  | Foto: Katharina Peyerl-Liedel
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  • Über die Brücke geht es, bei Kaiserwetter und Blick auf die Berge, in Richtung Altstadt.
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Dies ist der Beginn der Artikelreihe "Ausflug in Österreich". Eröffnet wird mit einem Bericht über einen Tagesausflug nach Salzburg. Hier lässt es sich auf traditionsreichen Pfaden wandeln.

Die Anreise von Wien gestaltet sich recht unkompliziert mit der Westbahn, die vom Westbahnhof in etwa 2,5 Stunden am Hauptbahnhof in Salzburg-Stadt ankommt. Vor dem Bahnhof gibt es einen größeren Busterminal, mit Linien die direkt ins Zentrum fahren. In der Westbahn gibt es ein Gastro-Abteil in dem man bei einem Automaten heiße Getränke und kleine Naschereien, Knabbersachen oder Sandwiches kaufen kann.
In der Stadt angekommen empfiehlt sich, besonders bei Sonnenschein, ein erster Stopp auf der Terrasse des bekannten Kaffeehaus Tomaselli. Hier sitzt man, über der Stadt thronend, im ersten Stock der über eine charmante Wendeltreppe erreichbar ist. Mit Blick auf den Alten Markt kann man schon den Residenzplatz erahnen. Das Kaffeehaus Tomaselli wurde im Jahr 1700 gegründet, blickt also auf eine sehr lange und ebenso traditionsreiche Kaffeehauskultur zurück.

"Das Tomaselli dürfte fast so alt sein wie das Kaffeetrinken in Europa.” (Autor Erich Kästner)

Der Kaffee wird hier noch immer auf die klassische Art und Weise serviert, heißt: auf einem kleinen Silbertablett, mit einem Glas Wasser und Zucker. Exklusiv für das Tomaselli wurde vor Jahrzehnten eine Spezialröstung von Julius Meinl in Wien kreiert, die bis heute serviert wird. Salzburg und Wien verbindet somit eine lange Kaffeehausgeschichte.

Die beste Methode, das Leben angenehm zu verbringen, ist, guten Kaffee zu trinken.” (Satiriker Jonathan Swift)

Findet sich auf der Terrasse kein Platz mehr, sitzt es sich auch im beschaulichen Stüberl sehr nett. Im Sommer ist der gegenüber vom Kaffeehaus gelegene Tomaselli Kiosk sehr beliebt.

„Man saß an schönen Tagen im Freien und sah das elegante Salzburg vorbei flanieren.” (Schriftsteller Ludwig Thoma)

Flanieren

Eine kleine individuelle Stadtwanderung führt, nach Kaffee und Kuchen, vom Residenzplatz über den Alten Markt, vorbei am Florianibrunnen und schließlich zwischen Rudolfskai und Griesgasse über die Staatsbrücke. Am anderen Ufer der Salzach angekommen geht es entlang des Flusses weiter, vorbei am Café Bazar und Hotel Sacher Salzburg auf den Mozartplatz zum Mozart Wohnhaus. Durch die Dreifaltigkeitsgasse mit Blick auf die gleichnamige Dreifalitgkeitskirche hindurch bis zur Priesterhausgasse zum zünftigen Mittagessen im "fidelen Affen". Ebenfalls ein traditionsreicher Betrieb, der seit 40 Jahren seine Gäste mit österreichischer Küche verwöhnt. Ob pikante Jause oder großer Hunger (bei sehr großem Appetit sind z.B. die Pinzgauer Kasnocken zu empfehlen) gibt's hier bodenständige Küche garniert mit kreativem Esprit.
Nach dieser herrlichen Schlemmpause führt die Stadtwanderung über den Stefan-Zweig-Platz durch die Linzergasse, direkt zum Sebastianfriedhof. Hier taucht man förmlich in eine anderen Welt ein. Der Friedhof vor der Kirche St. Sebastian wurde nach dem Vorbild Campi Santi errichten, eine italienische Art Friedhöfe besonders umschlossen und hofartig zu gestalten mit etlichen Bogengängen und zahlreichen Fresken. Hier befinden sich viele bekannte Grabmale, unter anderem jenes von Paracelsus der 1493 zwar in der Schweiz geboren, jedoch in früher Kindheit nach Österreich kam wo er, nach dem frühen Tod seiner Mutter, mit seinem Vater in Villach lebte. Im Alter von 16 Jahren ging er zurück in die Schweiz und studierte in Basel Medizin. Doch über Umwege kehrte er zurück nach Österreich, und starb 1541 in Salzburg. Er ging in die Geschichte ein als Arzt, Alchemist, Theologe, Astrologe, Philosoph und Mystiker.
Auch auf dem Friedhof St. Sebastian befindet sich in einer der Gruftarkaden das Grab von Wolfgang Amadeus Mozarts Vater Leopold, sowie der Grabstein seiner Frau Constanze. Im Areal des Friedhofs scheint gefühlt die Zeit still zu stehen. Die Geräusche der Stadt oder das Getümmel der Touristen scheint wie durch eine unsichtbare Lärmdämmung ausgesperrt. Auf jeden Fall ein denkwürdiger Ort!

Kaffeehauslegenden

Nun geht es wieder zurück durch die Linzergasse in Richtung Salzach zum Café Bazar, an dem wir zuvor auf dem Weg zum Mittagessen schon vorbei kamen. Direkt an der Uferpromenade gelegen ist hier mit dem Café weiteres Salzburger Traditionshaus beheimatet. Das Café Bazar versteht sich als das Kaffeehaus der Künstler, Dichter und Denker. Die Sonnenterasse direkt vor der Uferpromenade der Salzach und der Wintergarten laden, neben den anderen Räumlichkeiten, zum gemütlichen verweilen ein. Bekannte Persönlichkeiten gingen und gehen seit jeher hier ein und aus: Von Marlene Dietrich, Romy Schneider, Max Reinhardt, Hugo von Hofmannsthal bis zu aktuell beliebten Künstlerinnen und Künstlern wie Rolando Villazon, Birgit Minichmayr oder Cäcilia Bartoli.

Vom einen Ufer geht es dann zurück zur Ecke der Linzergasse und rechts in die Steingasse. An dessen Ende befindet sich eines der ältesten Stadttore Salzburgs. Das Innere Stadttor am rechten Ufer der Salzach wurde um 1280 errichtet und befindet sich am Fuße des Kapuzinerbergs. Früher lag das Tor direkt an der Salzach und war mit einer Zugbrücke ausgestattet, die bis etwa 1900 bestand. Die Steingasse zählt zu einer der ältesten Gassen der Stadt Salzburg. Wer gut zu Fuss ist kann von hier aus den 640 m hohen Kapuzinerberg besteigen. Durch die Steingasse zurück bis zur Dreifaltigkeitskirche lässt sich bald ein Blick auf den Mirabellplatz erhaschen und jetzt ist auch der Mirabellgarten nicht mehr weit.
Die Gartenalange des gleichnamigen Schlosses gehört natürlich zu den beliebtesten Touristenzielen der Stadt. Dementsprechend viel ist hier auch los, was dazu einlädt sich auf einem Bankerl niederzulassen und hier die Nachmittagssonne zu genießen.
Seit 1866 ist der Mirabellgarten, durch die Leihgabe Kaiser Franz Joseph I., im Besitz der Stadtgemeinde Salzburg.  Gleich vor dem Eingang des Mirabellgarten befinden sich mehrere Busstationen, die einem in ein paar Minuten zurück zum Hauptbahnhof bringen. Von dort geht es wieder mit der Westbahn nach Wien, im Gepäck einen Tag mit einer Reihe von schönen Eindrücken, sowie einige Fotos von dieser schönen Stadt.

Stadt Salzburg

Kaffeehaus Tomaselli

Zum fidelen Affen

Café Bazar

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