VIDEO – Stadtblatt in Action
Daniel beim Judo: "Siegen durch Nachgeben"

Meinen Trainingskollegen hatte ich bei der Abschlussübung des Trainings – dem ersten Wurf – schon mal fest im Griff. | Foto: BB
8Bilder
  • Meinen Trainingskollegen hatte ich bei der Abschlussübung des Trainings – dem ersten Wurf – schon mal fest im Griff.
  • Foto: BB
  • hochgeladen von Daniel Schrofner

Nach dem Kickboxen waren wir Stadtblatt in Action-Jungs (Redakteur Daniel Schrofner und Kollege Johannes Forthuber) wieder bei einer Kampfsportart, nämlich beim Judo. Wie schon zu Beginn des Jahres ging es zum PSV Salzburg Judo und ich bekam einen ersten hautnahen Eindruck von der japanischen Kampfsportart. Nach einem sehr intensiven Aufwärmen lernen Anfänger erst einmal das richtige Fallen und die Judo-Rolle sowie den ersten Wurf – vor allem bei der Rolle konnte ich meine Purzelbaum-Erfahrungen von früher wieder auspacken.

SALZBURG. Für unsere neueste Sportreportage "Stadtblatt in Action" ging es erneut zu einer Kampfsportart. Nachdem wir mit Kickboxen im Jänner ins Jahr gestartet sind, war diesmal die japanische Kampfsportart Judo dran. Und erneut durften wir beim PSV Salzburg Trainingsgast sein. Wie bei vielen Sportarten zuvor hatte ich mit dieser keinerlei Erfahrungen und war absolut gespannt, was mich an diesem Abend erwartet. Vor allem hat mich die große Gruppe beim Training überrascht. Es machten locker 30 Judoka – vom Anfänger bis zum langjähriger Senior – mit.

Das Aufwärmen brachte mich schon richtig ins Schwitzen

Nachdem ich von Obmann Ronny Tiefgraber, der Judo seit seinem achten Lebensjahr betreibt, die obligatorische Kleidung – knöchellange weiße Baumwollhose und darüber eine halblange weiße Jacke, die durch einen (bei mir weißen (Anfänger), schwarzen oder farbigen) Gürtel zusammengehalten wird – erhalten habe, begann das Training im Dojo (Trainingshalle) mit dem Gong und dem Aufstellen in einer Reihe nach dem jeweiligen Rang. Da ich ein Neuling war, musste ich mich ganz links in die Reihe stellen. Jedes Judo-Training beginnt mit einer Begrüßung und einer Verneigung.

Im Anschluss war das Aufwärmen dran und da kam ich schon richtig ins Schwitzen. Nach ein paar Runden im Dojo machten wir einige Übungen, die für das Judo obligatoritsch sind, wie Rollen über die Schulter vorwärts und rückwärts. Sowie verschiedene Partnerübungen, die einiges an Kraft und Koordination verlangten.

"Ju-do bedeutet 'der sanfte Weg'"

, erklärt Trainer Georg Erber, der das Training leitet und bereits den schwarzen Gürtel trägt sowie einige Meistergrade sein Eigen nennen darf.

"Die Idee hinterm Judo ist die Energie, die Kraft des Partners oder Gegners zu verwenden. Dadurch können in unserem Sport Schwächere mit Stärkeren auch etwas anfangen."



Lerne das richtige Fallen

Die erste Pause war bitter nötig, denn das Aufwärmen habe ich richtig gespürt. Ich hätte die Warnungen von Trainer Achim Schweißhelm, der vor allem für die Anfänger bis U14 zuständig ist, vor dem Aufwärmen ernst nehmen sollen. Nach dem Verschnaufen ging es in die Fallschule, die jeden Anfänger zu Beginn erwartet.

"In den ersten Trainingsstunden gibt es eine leichte Einführung in die Grundlagen der Fallschule. Das Fallen vor-, rück- und seitwärts sowie die Judo-Rolle vor- und rückwärts. Auch der erste Wurf sowie die erste Haltetechnik werden geübt"

, beschreibt Schweißhelm die Anfänge eines jeden Judoka.

Wir waren zu fünft in der absoluten Anfängergruppe und Schweißhelm lehrte uns das richtige Fallen auf die Seite sowie nach vorne. Dabei ist immer auf die Position der Arme zu achten, damit man sich beim Fallen nicht gleich wehtut und sich perfekt abstützt. Dasselbe gilt beim vorwärts fallen. Hier ist wichtig, auf den Unterarmen zu landen und die Hände ausgestreckt lassen, damit man auch nicht mit dem Gesicht auf der Matte aufschlägt. Obwohl ich persönlich keine Probleme mit dem Fallen habe, verstehe ich das Prinzip, dass man sich Stück für Stück an die richtige Technik heranarbeitet. Ich hatte vor allem Probleme mit der Armhaltung bei der Landung, die haute nicht ganz hin. Da brauchte ich oft den Rat von routinierteren Judoka, die hin und wieder einen Blick zu uns Anfängern warfen und uns Tipps für die richtige Technik gaben.

"Ein Japaner trainiert eine Technik circa 10.000 Mal, bevor er sie im Wettkampf anwendet"

, ist für Schweißhelm Judo ein lebenslanger Lernprozess. Da habe ich noch einen weiten Weg vor mir. Bei der Judo-Rolle kam ich auf gefühlte 20 Mal, dass ich sie trainierte. Fehlen noch 9.980 Rollen...

Mein erster Wurf des Gegners auf die Matte

Nach dem wir die Grundlagen halbwegs verinnerlicht haben – das richtige Fallen, die Judo-Rolle – ging es an die ersten Haltetechniken sowie den ersten Wurf auf die Matte. Wir gingen zu zweit zusammen und übten den ersten Wurf über die Schulter. Beim Fallen war dann wieder auf die richtige Armhaltung zu achten. Schweißhelm zeigte uns auch gleich, wie man seinen Partner/Gegner auf der Matte so fest macht, dass er nicht mehr viel ausrichten kann. Dabei ist es wichtig, sein ganzes Gewicht auf den Oberkörper des Gegners zu legen und vor allem seine Arme unter Kontrolle zu haben.

Jetzt weiß ich, wie ich richtig falle

In einer Reihe aufgestellt und mit einer Verneigung beendeten wir die Stunde. Ich gestehe, ich dachte, dass ich das Training mehr in den Armen spüren werde, aber das war nicht wirklich der Fall. Also Muskelkater hatte ich danach keinen. Dafür weiß ich jetzt, wie ich richtig zu fallen habe und worauf ich dabei achten muss. Vor allem die Partnerübung mit dem ersten Wurf hat richtig viel Spaß gemacht, die haben wir sicher an die zwanzig Mal geübt. Da bekommt man das erste Mal so ein wenig mit, was diese japanische Kampfsportart ausmacht und wie viel Technik wirklich dahinter steckt. Und das ganze in Kombination mit der Geschwindigkeit und der Koordination kann ich gut verstehen, dass man an die 10.000 Mal eine Technik trainieren muss, um sie optimal anwenden zu können. Was ich sagen kann, nach meiner ersten Judo-Einheit, den weißen Anfänger-Gürtel, den hätte ich sicher noch eine Zeitlang.

Bisherigen Sportreportagen:
Crossfit im Crossfit Herzblut
Ultimate Frisbee beim Schleudertraum Salzburg
Reiten im Reitzentrum Doktorbauer
Quidditch bei den Fortress Falcons
Salsa im Salsa Studio Salzburg
American Football bei den Salzburg Bulls
Eiskunstlauf bei der Eisunion Salzburg
Kickboxen beim PSV Salzburg

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.