Oben bleiben heißt überleben?
Obwohl das Skitourengehen boomt, ist die jährliche Anzahl an Lawinentoten in den letzten drei Jahrzehnten – mit wenigen Ausnahmen, eher gleich bleibend. Bei aller Tragik des Einzelfalls gleicht dies fast einem Wunder. Das ist kein Grund für aufkommende Euphorie oder scheinbare Sicherheit. Auch sollten wir nicht dem Irrglauben erliegen, wir hätten die Materie "Lawine" nur einigermaßen im Griff. Schlechtes Wetter bei ungünstigen Bedingungen hielten oftmals Wintersportler ab, ins freie Gelände zur Skitour oder zum Freeride-Erlebnis aufzubrechen.
Mahnende Worte des Bergrettungsdienstes über die Medien verbreitet, zeigten positive Wirkung: Entscheidungsstrategien wie etwa „Stop or go“ werden von einer breiten Schicht angenommen und Lawinenkurse erfreuen sich großen Zuspruchs und können Wintersportler offenbar einigermaßen sensibilisieren. Werbesprüche wie "Oben bleiben heißt überleben!" oder "Wer oben bleibt, gewinnt!" sind inhaltlich schlichtweg falsch und suggerieren eine nicht vorhandene "absolute Überlebenschance".
Analysen offenbaren, dass ein Drittel der Lawinentoten aufgrund von traumatischen Verletzungen verstarben und ein Viertel aller Todesopfer überhaupt nicht verschüttet waren. Das Thema Lawine bleibt komplex und Lösungsansätze können nur in der Unfallvermeidung liegen.
Die Bezirksblätter bieten mit skitourenwinter.com im Winter 2015/16 zwei Sicherheitstage für Skitourengeher mit Lawinenkunde an. Mehr Infos: hier
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