"Alkohol ist das Suchtmittel Nummer eins"

Alkohol stellt, zusammen mit Nikotin, auch weiterhin die deutlich größte Herausforderung an die Suchthilfe dar. | Foto: Angelika Pehab
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SALZBURG (ap).  Gründe, um das Glas zu erheben, gibt es genau so viele, wie Ausreden, warum man mit dem Rauchen nicht aufhören kann. Alkohol stellt, zusammen mit Nikotin, auch weiterhin die deutlich größte Herausforderung an die Suchthilfe dar. In der Alkoholberatung des Psychosozialen Dienstes des Landes wurden 2016 insgesamt 927 Menschen mit Alkoholproblemen betreut. Davon sind 71 Prozent Männer, der Frauenanteil liegt bei 29 Prozent. Das belegt der aktuelle Suchtbericht 2016, der die Problembereiche Alkohol, Medikamente, Drogen und Glücksspielsucht umfasst und von Soziallandesrat Heinrich Schellhorn und Franz Schabus-Eder, Suchtkoordinator des Landes, präsentiert wurde.

Sucht hat viele Gesichter

198 Patienten aus Salzburg begaben sich 2016 in eine Entwöhnungstherapie. Im Land Salzburg ist nach Schabus-Eder mit zirka 22.000 Alkoholkranken und knapp 700 Neuerkrankungen im Jahr zu rechnen. In der Drogenberatung in Salzburg wurden 2016 insgesamt 539 Klienten betreut. Davon sind 78 Prozent Männer, altersmäßig gehören mit 44 Prozent knapp die Hälfte zu den Jugendlichen oder jungen Erwachsenen bis 24 Jahren, wobei die Klienten im Zentralraum deutlich älter sind als in den Gebirgsregionen.
"Als langjähriger Trend lässt sich anteilsmäßig eine leichte Zunahme bei Stimulantien und auch bei Kokain feststellen, bei Cannabis und auch bei Opioiden zeigen sich stabile Zahlen. Festzustellen ist ein gewisser Anstieg an Partydrogen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Ecstasy und zunehmend um Stimulantien vom Amphetamin-Typ. Metamphetamin ("Crystal") und Mephedron haben in Salzburg keinen größeren Eingang in der Szene gefunden", so Schabus-Eder.

Zeitgemäße Suchthilfe für Salzburg

"Ziel der modernen Suchthilfe in Salzburg ist es, neben der indikationsgerechten Entwöhnungstherapie verstärkt auf Unterstützung hin zu reflektiertem Konsum oder zur Konsumreduktion mit therapeutischer Begleitung zu setzen", so Schellhorn.
Daher befindet sich das Salzburger Suchthilfe-System derzeit in einer Weiterentwicklung. "Es sollen mehr frühzeitige, insbesondere ambulante Angebote, die rechtzeitig einsetzen können, geschaffen werden", so Schellhorn. "Es muss allen bewusst sein: Sucht entsteht nicht plötzlich, sondern entwickelt sich über einen längeren Zeitraum und häufig auch schleichend. Daher müssen unsere Anstrengungen weiter dahingehend verstärkt werden, der Entstehung von Sucht bereits an den Anfängen zu begegnen, etwa über die Suchtpräventionsarbeit bei Kindern und Jugendlichen."

ZUR SACHE: Suchtprävention

Rund 275.000 Euro investiert das Land Salzburg jährlich allein in die Suchtpräventionsarbeit, wie etwa mit Schul-, Familien- und Jugendarbeit-Projekten. Die Akzente Fachstelle Suchtprävention initiierte im vergangenen Jahr 136 maßgeschneiderte Suchtpräventions-Angebote für das ganze Bundesland.

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Alkohol stellt, zusammen mit Nikotin, auch weiterhin die deutlich größte Herausforderung an die Suchthilfe dar. | Foto: Angelika Pehab
Soziallandesrat Heinrich Schellhorn und Franz Schabus-Eder, Suchtkoordinator des Landes präsentieren den Suchtbericht 2016 im Bundesland Salzburg. | Foto: LMZ
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