Der Darm – Biologisches Wunderwerk, aber auch Gefahrenquelle
Mit richtiger Vorsorge lässt sich der Kampf gegen Darmkrebs gewinnen. Wie genau, das erfuhren die Besucher des MINI MED Studiums in St. Johann von einer hochkarätigen Expertenrunde.
ST. JOHANN (ap). Rund 80 Prozent aller Abwehrzellen, die das Immunsystem steuern, haben im Darm ihren Sitz. Er muss - im wahrsten Sinn des Wortes - viel schlucken und nicht alles, was er zu verarbeiten hat, beeinflusst das Verdauungssystem positiv. "Der Darm ist das größte Immunorgan im Körper. Wenn die Darmflora nicht ausgeglichen ist, kann dies zu Erkrankungen führen", erläutert OA Christoph Kamhuber im Rahmen des MINI MED Studiums. Darüber hinaus ging er auch auf die großen Behandlungserfolge durch Stuhltransplantationen bei der chronischen Darmerkrankung colitis ulzerosa oder einer Clostridium-Infektion ein.
Vorsorge mit Nachhaltigkeit
"Darmkrebs ist die häufigste Krebserkrankung", informiert OA Günther Doppler und gibt daher zu bedenken: "Wenn man eine Vorsorge macht, sollte man beim Darm anfangen." Ab dem 50. Lebensjahr empfiehlt der Internist auch beschwerdefreien Patienten alle zehn Jahre eine Koloskopie, also eine Darmspiegelung. "Da Darmkrebs aus unentdeckten Polypen – meist gutartige Wucherungen der Schleimhaut – entsteht, können wir diese im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung gleich wegzwicken", erläutert Doppler die einfache aber nachhaltige Maßnahme.
Optimale Vorbereitung
Bildlich veranschaulicht und um weitere Informationen ergänzt wurden die Ausführungen seiner Vorredner von OA Hannes Szedenik. Er demonstrierte anhand des Videos einer realen Darmspiegelung sowohl die Anatomie des Darmes, als auch das Entfernen der Polypen. Darüber hinaus wies er darauf hin, wie wichtig die gewissenhafte Vorbereitung des Patienten auf die Koloskopie ist. "Damit wir auch kleinste Polypen erkennen können, muss der Darm optimal entleert sein. Das ist entscheidend für die Qualität des Eingriffes", so Szedenik, dem – gemeinsam mit seinen Kollegen – am Ende des Abends der tosende Applaus von den über 100 MINI MED Studenten galt.
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