Passion Kampfkunst - Dominic Schafflinger im Portrait
Die Kampkunst stellt für viele ein Faszinosum dar. Sie umgibt eine Aura von Exotischem und Transzendentem. Auch der 35-jährige Wahl-Salzburger Dominic Schafflinger hat in der Kampfkunst seine Leidenschaft gefunden - die er nun zum Beruf macht.
"Ich bin da irgendwie so reingerutscht", sagt Dominic und lacht. Wie alle seine Schulfreunden begann er in seinem Heimatort Bad Gastein einen Taekwondo-Kurs zu besuchen - der erste Kontakt mit Kampfkunst. Erst viele Jahre später, mit 24 Jahren, fand er wieder zurück zu seiner früheren Leidenschaft und begann die Ausbildung an der Wing-Tsun-Akademie in Lehen. Vier Jahre darauf schloss er die einjährige Ausbildung zum Lehrer an: "Und dann durfte ich unterrichten. Anfangs war ich schon nervös bei so großen Gruppen, vor allem weil man jedem etwas Anderes zeigen muss.", erklärt Dominic. Immerhin gehöre es zum Konzept, dass alle gemeinsam trainieren und voneinander lernen. Mittlerweile fühlt er sich als Lehrer pudelwohl, besonders die Arbeit mit den Kleinen macht ihm Spaß.
Kampfkunst ist mehr als Sport
Ob Wing Tsun, Taijiquan, oder Kali: zur Kampfkunst gehören nicht nur die körperlichen Fähigkeiten, sondern ebenso der philosophische Überbau, der das alltägliche Leben beeinflusst: "Ich habe gelernt, mit freudiger Achtsamkeit durch den Tag zu gehen, mich selbst und meine Umgebung richtig wahrzunehmen um so jeden Augenblick intensiver zu erleben. Das ist das Geschenk der Kampfkunst." Die "Millimeterarbeit" am eigenen Körper und das Beobachten der Transformation zu immer mehr Körpergefühl empfindet Dominic als besonders spannend.
Lehrer an der ARTMA Akademie Salzburg
Seit sechs Jahren unterrichtet Dominic mittlerweile an der ARTMA Akademie im Stadtteil Lehen. Für Kinder sei die Kampfkunst eine tolle Möglichkeit für mehr Körpergefühl und ein Ausgleich zu den vielen Tätigkeiten, die im Sitzen ausgeübt werden: "Haltung und Motorik verbessern sich, und man lernt seinen eigenen Körper richtig wahrzunehmen."
Die Selbstverteidigung spiele in den verschiedenen Kampfkunstarten eine große Rolle. Dabei soll gelernt werden, wie man mit aufgeladenen, aggressiven Situationen am besten umgeht, um körperliche Auseinandersetzungen zu vermeiden. Am historischen Hintergrund und den philosophischen Grundgedanken kommt im Unterricht von Dominic niemand vorbei: "Auch das gehört zur Ausbildung. Ich lege viel Wert darauf, dass die Schüler und Schülerinnen die Wurzeln der Kampfkunst kennenlernen."
Das Hobby zum Beruf machen - ein Wunschtraum?
Die Kampfkunst ist für Dominic aber kein "klassischer" Beruf, den er nach der Arbeit einfach ablegt: "Ich bin selbstständig. Das heißt, ich bin selbst ständig damit beschäftigt." Und das funktioniere nur, wenn sich Hobbys, Überzeugung und Beruf überschneiden, denn die Selbstständigkeit sei ein hartes Pflaster.
Was die Zukunft bringt
Und trotzdem scheut sich Student der Geschichtswissenschaften nicht vor neuen Herausforderungen. Ab März 2018 wird Dominic seinen eigenen Weg gehen und verlässt die ARTMA Akademie. Als Lehrer will der 35-jährige weiter durchstarten: Mit jahrelanger Erfahrung und einem innovativen Vermittlungskonzept will er bald SalzburgerInnen für seine neue Kampfkunstschule begeistern. Auch dann wird Dominic Schafflinger weiter jeden Tag trainieren, denn der Weg zu wahrer Meisterschaft sei ein lebenslanger.
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