17.000 Betroffene in Salzburg leiden unter Diabetes Typ 2

Foto: Robert Knetschke
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“Wichtig bei dem Thema ist vor allem, dass die Leute hinschauen. Gefährlich ist die Erkrankung dann, wenn man sie nicht behandelt: Es drohen schwere Folgeschäden mit dauernder Invalidität und Pflegebedürftigkeit und damit eine stark eingeschränkte Lebensqualität”, warnt Peter Grüner, Chefarzt der Salzburger Gebietskrankenkasse.

Diabetes Typ 2: Jährlich 10.000 Tote österreichweit

Die Krankheit fordert österreichweit jährlich ca. 10.000 Todesfälle, 2.500 Amputationen, 300 neue Dialysepatienten sowie 200 Erblindungen. Seitens der Sozialversicherung wird deshalb seit Jahren gezielt gegengesteuert: “Wir konnten bisher bereits 3.200 Patientinnen und Patienten in unserem Langzeit-Betreuungsprogramm ´Therapie Aktiv´ in Salzburg begrüßen, 2015 haben sich rund 700 Personen neu eingeschrieben. Österreichweit nehmen bereits knapp 54.000 Betroffene daran teil”, erläutert Harald Seiss, Direktor der SGKK.

Die Ziele von “Therapie Aktiv”

Die Ziele von “Therapie Aktiv”
-Optimale Blutzuckereinstellungen
-Senkung des Risikos für Schlaganfälle und Herzinfarkte
-Vermeidung bzw. Verzögerung von Folge- bzw. Spätfolgen wie Erblindung, Nierenversagen, Nervenschäden oder diabetisches Fußsyndrom
Vermeidung von Nebenwirkungen der Therapie
-Motivation zur aktiven, eigenverantwortlichen Teilnahme der Patienten an “Therapie Aktiv”

Die Teilnahme ist für Behandler und Patienten freiwillig und für letztere kostenlos. Die SGKK hat im Jahr 2015 alleine für die Betreuung im Rahmen von “Therapie Aktiv” rund 125.000 Euro ausgegeben. Für Medikamente der Gruppe “Insuline und orale Antidiabetika” wurden im selben Jahr 4,8 Millionen Euro ausgegeben (rund 144.000 Verordnungen).

Diabetes: Erhöhtes Krebsrisiko

Menschen, die an Diabetes mellitus erkrankt sind, haben grundsätzlich ein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken. Außerdem stehen einige Diabetes-Medikamente im Verdacht, das Risiko ebenfalls erhöhen zu können. Mit einer individuell abgestimmten Therapie lassen sich diese Risiken aber praktisch ausschalten, wie Forscher der MedUni Wien jetzt herausgefunden haben.

Krebs und Diabetes haben gemeinsame Risikofaktoren

Für diese Studie kooperierten Wissenschafter der Universitätsklinik für Innere Medizin III und des Instituts für die Wissenschaft Komplexer Systeme der MedUni Wien. “Krebs und Diabetes haben gemeinsame Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen, Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsmangel, Insulinresistenz, entzündliche und hormonelle Veränderungen und außerdem kann ein schlecht eingestellter Diabetes mit einem hohen Blutzuckerspiegel das Krebsrisiko erhöhen”, erklärte Alexandra Kautzky-Willer, Gender Medicine- und Diabetes-Expertin der MedUni Wien im Vorfeld des Welt-Diabetes-Tags am 14. November. Insgesamt leiden rund 600.000 Österreicher an Diabetes mellitus (Typ 2).

Studie: Mit gezielten Maßnahmen Risiko ausschalten

Stefan Thurner und Peter Klimek vom Institut für Wissenschaft Komplexer Systeme und Kautzky-Willer konnten nun in einer Studie, die im “Journal of Internal Medicine” publiziert wurde, zeigen, dass man mit gezielten Maßnahmen der Präzisionsmedizin das Risiko ausschalten kann. Eine gleichzeitige Behandlung mit Statinen, die hauptsächlich bei Fettstoffwechselstörungen als Cholesterinsenker eingesetzt werden, geht sogar mit einem verminderten Krebsrisiko einher. Das gängigste und weit verbreitetste Diabetes-Medikament, Metformin, zeige durchwegs verringerte Risiken, hieß es am Dienstag in einer Aussendung der MedUni. Gleiches gilt demnach für den in der medikamentösen Therapie eingesetzten Insulin-Sensitizer “Pioglitazon”, der die Insulinempfindlichkeit steigert und damit der Resistenz entgegenwirkt.

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