E-Bikes sind eine gefährliche Verführung

Werner Hödl macht seine Sache gut.
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SALZBURG (lin). Die Idee ist großartig und ist nicht aufzuhalten. Ein Fahrrad mit Trethilfe, das es auch älteren Menschen, für die das althergebrachte Pedaltreten zu anstrengend geworden ist, das Radln ermöglicht. Die Verkaufszahlen der Elektroradln sind dementsprechend hoch, leider auch die Unfallzahlen. Zwar fehlen sowohl auf Bundes- und auf Landesebene als auch in der Stadt an präzise statistische Unterlagen. Aber Experten gehen davon aus, dass heuer insgesamt 100.000 E-Bikes verkauft werden. Und folgende Zahlen gelten als gesichert: Von 2015 zu 2016 passierten um 30 Prozent mehr Fahrradunfälle. Und zweitens: Dass durchschnittliche Unfallopfer auf einem E-Bike ist 65 Jahre alt, der Gesamtdurschnitt liegt bei 46 Jahren. 

Am Radlweg ist die Hölle los

"Fast jeder E-Bike-Fahrer unterschätzt die Geschwindigkeit und das Gewicht", sagt E-Bike-Trainer Thomas Steininger von "Top in Form", der im Auftrag des ARBÖ Übungstage durchführt. "Besonders der sogenannte Nachlauf ist gewöhnungsbedürftig. Das bedeutet, dass das Rad einen kurzen Moment nachdem man zu Treten aufhört, weiter Druck macht. Und dieser Moment genügt, und man kracht von hinten in ein anderes Rad oder in ein Auto. Das ist der Klassiker, der täglich auf den Radwegen passiert." Und Friedrich    Schmidhuber, Salzburgs oberster Verkehrspolizist, sagte: "Auffällig ist, dass sich die E-Bike-Fahrer sehr oft sehr viel schwerer verletzen als die übrigen Fahradfahrer. Natürlich liegt das am Alter und an der Übung", so Schmiedhuber. Tatsächlich gab es im Jahr 2016 vier tote Radfahrer im Land Salzburg, alle waren mehr als 65 Jahre alt. Heuer ist es bisher Gott sei dank nur einer.

Üben, üben, üben.

Jetzt aber genug mit den Problemen. Es gibt auch Lösungen: Der ARBÖ zum Beispiel bietet regelmäßige Trainings in der Stadt und in Straßwalchen an, einen davon hat das Stadtblatt für diesen Bericht und ein Video besucht. Auch der ÖAMTC veranstaltet sowohl in der Stadt als auch am Standtort Eugendorf kostenlose Kurse, die traditionellerweise ausgebucht sind, Wartelisten inklusive. Geplant sind derartige Kurse auch im Fahrtechnikzentrum Saalfelden. Neben der Übung sei auch die Wahl des richtigen, nicht zu schweren Fahrzeuges wichtig, betonen die Experten. "Und unbedingt einen Helm tragen", sagt Steininger. "Nur ein Drittel der Leute haben diesen Kopfschutz."

Helmzwang kontraproduktiv

Sowohl Oberst Schmiehuber als auch die Atomobilclubs halten nichts von Helmpflicht, Kennzeichen oder Fahrprüfungen für Radln. "Wir wollen, dass viele Leute mit dem Rad fahren, das ist gesund und umweltfreundlich. Eine Verschärfung der Vorschriften würde eher dazu führen, dass weniger Leute diese Fortbewegungsart wählen."

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