Wandern gegen das Gefühl der Hoffnungslosigkeit
In Kooperation mit den Naturfreunden organisiert die "Oase" Bergwanderungen für psychisch kranke Menschen.
SALZBURG. Für viele ist es selbstverständlich, bei schönem Wetter raus in die Natur zu gehen, eine Bergtour zum Genießen. Aber es gibt auch Menschen, die aufgrund ihrer psychischen Erkrankungen kaum in der Lage sind, ihre Wohnung zu verlassen und hinauszugehen. Geschweige denn, auf Bergen unterwegs zu sein. Eine Kooperation der Naturfreunde Salzburg mit dem Kommunikationszentrum "Oase" - eine Einrichtung des Verein AhA für psychisch erkrankte Menschen - eröffnet diesen Menschen nun jedoch Wege in die Bergwelt.
Wandern verringert Depressionen
Die Idee zu dem Projekt entstand durch die an der Salzburger Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie durchgeführte Wanderstudie „übern Berg“ von Josef Strum und Reinhold Fartacek. Darin wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass regelmäßiges Wandern bei Menschen mit schweren Depressionen zu einer deutlichen Verringerung der Depressivität und Hoffnungslosigkeit führt.
In der „Oase“ stehen kleine Wanderungen immer wieder am Programm. „Doch höher hinauf haben wir uns bisher nicht gewagt“ berichtet Johanna Linner, die sozialpädagogische Leiterin des Zentrums. „Unsere Besucher leiden oft an chronischen psychischen Erkrankungen und trauen sich wenig zu. Vieles erscheint ihnen unüberwindbar – erst recht natürlich ein Berg, und sei er auch noch so klein“.
Kooperation mit den Naturfreunden
Hier eröffnet die Kooperation mit den Naturfreunden neue Möglichkeiten: „Wir möchten die Bergwelt auch jenen Menschen erlebbar machen, die aus psychischen Gründen kaum in der Lage sind, sich diesen Herausforderungen zu stellen“ so Helmut Schwarzenberger, Geschäftsführer der Naturfreunde Salzburg. „Denn der positive Einfluss des Wanderns auf die seelische Gesundheit ist unbestritten und oben angekommen eröffnen sich in vielerlei Hinsicht neue Perspektiven.“
In vier einfachen Touren – unter anderem auf die Sausteigalm und die Gruberalm werden die zwölf Teilnehmenden ans Wandern herangeführt. Die Wanderführerin Eva Schnitzhofer von den Naturfreunden begleitet die Gruppe und achtet darauf, dass niemand überfordert wird. Eine zweitägige Wandertour mit Übernachtung auf der Halleiner Hütte bildet den Abschluss dieses von Licht ins Dunkel geförderten Projektes.
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