Vor der Gartenpforte zu Stefan Zweigs ehemaliger Villa leuchten jetzt Stolpersteine aus dem Asphalt

Künstler Gunter Demnig verlegt Stolpersteine für Stefan Zweig, seine Frau Friderike Zweig-Winternitz und ihre beiden Töchter Alexia und Susann Winternitz vor der Gartenpforte der Zweig-Villa am Kapuzinerberg in der Stadt Salzburg.
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  • Künstler Gunter Demnig verlegt Stolpersteine für Stefan Zweig, seine Frau Friderike Zweig-Winternitz und ihre beiden Töchter Alexia und Susann Winternitz vor der Gartenpforte der Zweig-Villa am Kapuzinerberg in der Stadt Salzburg.
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Zu den bestehenden 310 kleinen "Stolpersteinen", die in der Salzburger Landeshauptstadt an Opfer des Nationalsozialismus erinnern, kamen am Freitag 28 neue hinzu. Vier davon sind Schriftsteller Stefan Zweig, seiner Frau Friderike Zweig-Winternitz und ihren beiden Töchter Alexia und Susanna Winternitz gewidmet. Sie sind nun in der Asphaltdecke vor der Gartenpforte zur Zweig-Villa eingelassen.

Warum die Erinnerungssteine im Gehsteig oder auf der Straße verlegt werden

"Gerade jetzt, so viele Jahre nach dem Ende des Krieges ist es wichtig, Zeichen dafür zu setzen, dass wir nie vergessen, was in diesem Krieg passiert ist", betonte Marko Feingold – der 103-jährige KZ-Überlebende und Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburgs. "Leider", sagt er, "wissen die wenigsten, warum es die Stolpersteine sind, mit denen Künstler Gunter Deming an die Opfer der Nazis erinnert. Weil sich nämlich die heutigen Besitzer der Häuser, in denen die Menschen gewohnt haben, weigerten, Erinnerungssteine an den hausmauern anzubringen, haben die Gemeinden die Straßen und Gehsteige dafür zur Verfügung gestellt."

Allererste Stolpersteine wurden vor 19 Jahren in St. Georgen bei Salzburg verlegt

Gunter Deming hat bisher rund 60.000 derartige Erinnerungssteine in 20 Ländern Europas verlegt. "Ende des Monats kommt erstmals Litauen hinzu", freut sich der Künstler. Seine allerersten Stolpersteine hat er übrigens vor 19 Jahren – am 19. Juli 1997 – in St. Georgen bei Salzburg verlegt.

Initiativen in Hallein und St. Johann

Neben der Landeshauptstadt haben sich in Hallein und in St. Johann Initiativen gebildet, die sich für die Verlegung von Stolpersteinen engagieren. So kommen in Hallein am Wochenende zehn neue Stolpersteine zu den bestehenden 30 hinzu. In St. Johann wurden bislang acht Stolpersteine verlegt. "Zu tun gäbe es noch genug, auch in anderen Salzburger Gemeinden", erklärt Historiker Gert Kerschbaumer.

Schwierige Recherche der letzten Adressen

In der Stadt Salzburg sollen in den kommenden Wochen weiter 18 Stolpersteine verlegt werden. "Es bleiben aber auch dann noch mindestens 40 Euthanasie-Opfer ohne Stolperstein. Da sind lauter Einzelverlegungen. Die Schwierigkeit besteht dabei darin, die letzten Adressen der Menschen ausfindig zu machen", so Kerschbaumer.

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